Blickfeld-Sensoren

Erstmals On-Device-Vorverarbeitung von Lidar-Daten

27. April 2021, 8:41 Uhr | Irina Hübner
Bewegungserkennung dank On-Device-Vorverarbeitung.
Dank der On-Device-Vorverarbeitung können die Blickfeld-Sensoren dynamische Objekte wie Personen und Fahrzeuge inklusive Bewegungen erkennen und herausstellen.
© Blickfeld

Der Lidar-Hersteller Blickfeld führt Smart-Lidar-Funktionalität für seine Sensoren ein. Blickfeld-Sensoren sammeln damit nicht nur detailreiche 3D-Daten, sondern können durch On-Device-Vorverarbeitung auch bereits auf dem Sensor angereicherte Informationen berechnen und bereitstellen.

Diese Vorverarbeitung von Daten ist nach Angaben von Blickfeld ein Branchennovum und geschieht durch einen im Lidar integrierten, hoch performanten Computing-Chipsatz. Die erste Funktion, die das Unternehmen nun einführt, ist ein Vorverarbeitungsalgorithmus, der Bewegungen erkennt. Damit sollen die intelligenten Lidars eine einfachere, zügigere und kostengünstigere Integration in Anwendungen und Lösungen ermöglichen.

Integration von Computing-Hardware ermöglicht On-Device Datenverarbeitung

Smart Lidars zeichnen sich dadurch aus, dass sie über die 3D-Messungen hinaus über intelligente Vorverarbeitungsfunktionen verfügen. Dank dieser Funktionen werden die Messdaten bereits früh in der Verarbeitungs-Pipeline zu aussagekräftigen Informationen angereichert, ohne dass externe Computing-Hardware für diese Schritte notwendig ist.

Die Blickfeld-Sensoren verfügen stattdessen über einen spezialisierten System-on-Chip- (SoC-)Computing-Chipsatz, der die Ausführung der Algorithmen auf den Sensoren ermöglicht. So wird noch auf dem Sensor eine konkrete Datenauswertung zur Verfügung gestellt, die eine schnelle und unkomplizierte Umsetzung zahlreicher Use Cases in Bereichen wie Smart City, Security oder Industrie ermöglichen soll.

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Sensor der Cube-1-Serie von Blickfeld.
Sensor der Cube-1-Serie von Blickfeld.
© Blickfeld

Bewegungserkennung als erstes On-Device-Vorverarbeitungs-Feature

Blickfeld entwickelt eine für den Chipsatz optimierte Algorithmen-Bibliothek, die zahlreiche Vorverarbeitungs-Features beinhaltet. Ein erster nun vorgestellter Algorithmus ermöglicht die dynamische Bewegungserkennung. Hierbei wird der statische Hintergrund innerhalb der Punktwolke identifiziert und entfernt, sodass der Sensor ausschließlich Bewegungsinformationen überträgt: Dynamische Objekte wie Personen und Fahrzeuge werden mitsamt Bewegungen erkannt und herausgestellt.

Dieses Feature wird mit der aktuellen Firmware auf Sensoren der Cube-1-Serie von Blickfeld mitgeliefert und kommt bereits erfolgreich in Kundenprojekten zum Einsatz. Die gewonnenen Daten werden an der offenen Softwareschnittstelle bereitgestellt, wobei der Benutzer den Datenstrom selbst konfigurieren kann. Ein weiterer Vorteil neben der unmittelbaren Bewegungserkennung ist die enorme Reduzierung des Datenvolumens von über 95 % in typischen Fällen.

Die nächste Generation der LiDAR-Sensorik

Derzeit arbeitet Blickfeld an der Ausweitung der Algorithmen-Bibliothek. Weitere Vorverarbeitungsalgorithmen sollen in naher Zukunft veröffentlicht werden, um weitere Schritte zur Erfassung und Interpretation der Umgebung zu übernehmen. Die verschiedenen Funktionen lassen sich flexibel kombinieren und sind somit anpassbar für verschiedene Anwendungen.


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