Die auch als Retina-Display bekannte In-Plane-Switching-Technologie ist seit der Einführung des iPhone 4 in aller Munde: Sie ermöglicht wie es scheint eine sagenhafte Brillanz der Farbwiedergabe und der Schärfe. Die Technologie ist eine Weiterentwicklung der bereits beschriebenen LCD-TN-Zelle und verbessert die Blickwinkelabhängigkeit des Bildkontrastes – in der Regel blickwinkelabhängig – deutlich. Es lassen sich vertikale Betrachtungswinkel, die größer als 170° sind, realisieren, was bei normalen LCD mit TN-Zelle unmöglich ist. In der PC-Welt ist diese Technologie nicht mehr neu und das ISP-Panel hat sich im Alltagseinsatz bereits bewährt. Pro Zelle kommen zwei Transistoren zum Einsatz, die für die Blickwinkelunabhängigkeit sorgen. Vorteile: eine bessere Ausrichtung der Kristalle innerhalb der Zelle und somit ein schärferer Kontrast. Aktuell wird diese Art der Displays dort genutzt, wo Schärfe und Ablesbarkeit als kritisch bewertet werden, was häufig in medizintechnischen Anwendungen der Fall ist. Seit aber iPhone 4 und iPad diese Technologien einsetzen, ist der Weg zur großvolumigen Fertigung geebnet. Darüber hinaus sollte das bekannte Bewegungsunschärfe-Problem der LCD durch die stark verkürzten Schaltzeiten gelöst sein, so dass der Einsatz im Automobilbereich möglich ist – solange die Anzeigefläche nicht zu groß wird.
Als weitere Technologie sind OLEDs zu nennen. Organische Leuchtdioden sind chemische Festkörperverbindungen, die nicht wie konventionelle LED aus mono-kristallinem Silizium hergestellt werden, sondern aus organischen Verbindungen. Hierbei handelt es sich um Polymerverbindungen, die ähnlich wie bei einem Tintenstrahldrucker aufgebracht und anschließend versiegelt werden. Eine Versiegelung ist deshalb notwendig, weil die organischen Verbindungen empfindlich gegen Sauerstoff und Feuchtigkeit sind. Im Gegensatz zu LCD/TFT-Technologie wird das Pixel nicht mit einer elektrischen Spannung und einem elektrischen Feld gesteuert, sondern per Strom. Der Stromfluss (Elektronen von der Kathode und Löcher von der Anode) führt im Idealfall zu einer Rekombination der beiden elektrischen Teilchen in der Rekombinations- oder auch Raumladungszone innerhalb des Polymers. Die beiden Teilchen bilden zusammen einen Zustand, das so genannte Exziton. In diesem Zustand kann es bereits zur Abstrahlung von Licht kommen, oder aber erst wenn dieses Exziton zerfällt. Dabei wird eine Farbe ausgesendet, die den Energieabstand zwischen dem Grund- und dem angeregten Zustand repräsentiert. Weil OLEDs über den Zerfall des Exzitons selbst leuchtend sind, ist keine Hintergrundbeleuchtung erforderlich. Auch bei dieser Displaytechnologie sollte die sichtbare Schlierenbildung aufgrund der kurzen Schaltzeiten von < 1 ms eliminiert sein.