Ende einer Ära?

Der analoge Rückspiegel auf dem Weg zum vollelek­tro­nischen und digitalen Display-Spiegel

1. Juni 2012, 9:57 Uhr | Oliver Eder
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Sind die wesentlichen Bild-bestimmenden Eigenschaften der Hardware bekannt, lassen sich mit Hilfe diverser Software-Algorithmen Korrekturen im Bild berechnen, die systembedingte Defizite teilweise oder vollständig kompensieren. Aufgabe der Software ist es zum Beispiel, ein für den Betrachter angenehmes Bild zu berechnen, das weder Verzerrungen beinhaltet noch inhomogen horizontale und vertikale Helligkeitsverteilungen besitzt. Dieses soll dann entsprechend ergonomisch aufbereitet und dem Betrachter zur Verfügung gestellt werden.

Alle statischen, das heißt vor der Inbetriebnahme des Systems vermessenen Einflüsse, die beispielsweise durch die Linsenverzerrung der Optik auftreten, können somit per Software eliminiert werden. Dynamische Zustände, wie Helligkeitspegel, lassen sich zusätzlich per Software so steuern, dass keine Übersättigung im Bild auftritt. Weiterhin sollte die Software auch das Farbverhalten der Anzeigeneinheit kennen, um das Bild entsprechend der charakteristischen Display-Parameter korrigierend anpassen zu können. Die Software berichtigt innerhalb der physikalischen Grenzen weitestgehend all das, was die toleranzbehaftete Hardware nicht intrinsisch darstellen kann, und greift an einigen Stellen unterstützend ein.

Wird diese Einheit mit etwas Reserve ausgestattet, ist es möglich, das Bild-übertragende System, bei dem der Mensch aus dem Bild die Information zur Bewertung und Entscheidung der Verkehrssituation entnimmt, zu erweitern. Zum Beispiel durch eine bildverarbeitende Komponente, bei der – wie beim maschinellen Sehen – das Bild im Hinblick auf sich bewegende Objekte mit Relevanz zum Verkehrsgeschehen in Echtzeit ausgewertet wird, um damit dem Fahrer bei der Fahrzeugführung zu assistieren. Schrittweise lässt sich so der Einstieg in die Substitution der permanenten manuellen Rückwärtsbeobachtung durch eine automatisch in kritischen Situationen veranlasste realisieren. Im Falle automatischer Fahrmanöver kann das Sichtsystem dann durch ein vollwertiges Fahrerassistenzsystem ersetzt werden, ohne die Hardware-Architektur tiefgreifend verändern zu müssen.


  1. Der analoge Rückspiegel auf dem Weg zum vollelek­tro­nischen und digitalen Display-Spiegel
  2. Ein Blick zurück – die Geschichte des Rückspiegels
  3. Rolle des Rückspiegels und normgerechte Ausgestaltung
  4. Die Fahrzeugaußenhaut optimieren
  5. Optimiertes Sichtfeld für weniger Unfälle
  6. System-Design-Phase nutzen
  7. Optischen Pfad/Optik auslegen
  8. Optische Abbildung in elektronische Signale umsetzen
  9. Signalverarbeitungseinheit betrachten
  10. Der Autor:

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