In einem gemeinsamen Projekt haben Audi, Rohde & Schwarz und Vector Informatik ein C-V2X-Testsystem entwickelt, mit dem sich die Anzahl der nötigen Testfahrzeuge auf dem Testgelände reduzieren lässt.
Für den Test von Cellular-V2X-Kommunikationssystemen müssen verschiedene Testszenarien abgedeckt werden: die Kommunikation zwischen Fahrzeugen (Vehicle-to-Vehicle, V2V), zwischen Fahrzeugen und Infrastruktur (Vehicle-to-Infrastructure, V2I) und zwischen Fahrzeugen und Fußgängern (Vehicle-to-Pedestrian, V2P). Geprüft wird in kontrollierbaren und reproduzierbaren Laborumgebungen und auf Testgeländen unter möglichst realen Bedingungen.
Das neu entwickelte Testsystem bietet laut Rohde & Schwarz zwei große Vorteile. Es können im Labor und auf dem Testgelände die gleichen Messgeräte verwendet werden. Dadurch lassen sich Verkehrsszenarien, die im Labor erstellt wurden, mit reduziertem Aufwand auf der Teststrecke wiederverwenden. Der zweite Vorteil ist, dass sich für Tests auf dem Testgelände einige Testfahrzeuge durch Emulation ersetzen lassen. »Dieser Ansatz ermöglichte es Audi, auf dem Testgelände verschiedene Belastungstests und Grenzfall-Szenarien durch den Einsatz von physischen Testfahrzeugen zusammen mit simulierten Fahrzeugen durchzuführen«, heißt es in einer Mitteilung von Rohde & Schwarz zum Kooperationsprojekt.
Das Gemeinschaftsprojekt startete zunächst mit der Zusammenarbeit von Rohde & Schwarz und Vector Informatik. Gemeinsam entstand ein C-V2X-Testsystem für das Labor. Mit dem System lassen sich Testszenarien mit mehreren simulierten Fahrzeugen sowie der Kommunikation zwischen ihnen erstellen und im Labor unter kontrollierten Bedingungen reproduzierbar testen. So kann die Funktion von C-V2X-Anwendungen wie Notbremswarnung im Labor verifiziert werden. In einem zweiten Schritt wurde gemeinsam mit Audi das Laborsystem für den Einsatz auf dem Testgelände erweitert. Als Praxistest wurden mehrere V2X-Szenarien verifiziert. Dazu ist nur noch ein einziges physisches Fahrzeug erforderlich. Die weiteren Testfahrzeuge, die für realistische Verkehrsszenarien nötig sind, werden über die Testgeräte emuliert.
Das Testsystem besteht aus fünf Komponenten: einem Ende-zu-Ende-Funktionstester (R&S CMW500 Wideband Radio Communication Tester), einem Vektorsignalgenerator (R&S SMBV100B), der allein für den Laboreinsatz benötigt wird, der Software Vector CANoe.Car2x, einem Breitbandverstärker (R&S BBA150) und einer HF-Antenne mit Stativ und Adapter (R&S HF918). Mit dem System lassen sich Signale mit 33 dBm Ausgangsleistung erzeugen, wie es in bestimmten Märkten für Einsatzfahrzeuge erforderlich ist. Die Synchronisation der simulierten Fahrzeuge mit dem Testfahrzeug auf dem Testgelände mit realen GNSS-Quellen ermöglicht die Verifizierung komplexer Verkehrsszenarien in Echtzeit.