Die Mobilisierung der Instandhaltung kostet Zeit und Geld. Eine Low-Code-Plattform kann die Entwicklung funktionaler Apps auf wenigen Wochen verkürzen. Die Plattform setzt dabei auf bestehende Infrastruktur und erweitert dies, Anwendungen lassen sich mit geringem Aufwand und in kurzer Zeit pilotieren. Prototypen werden schon nach wenige Wochen getestet, bewertet und verbessert.
Low Code hilft in allen Branchen steigende Wartungsanfragen und Anwenderzahlen mit erschwinglichen, einfach zu bedienenden und flexiblen Apps in den Griff zu bekommen: Vattenfall konnte mit der Einführung mobiler Applikationen für das Auftrags- und Meldungsmanagement sowie digitalen Checklisten & Wartungsanweisungen den Informationsaustausch mit den Arbeitern im Feld verbessern. Zudem wurden die SAP-Prozesse verschlankt und damit die Kosten für Wartung und Instandhaltung gesenkt. In der Praxis wurden die ersten Anwendungen bereits nach wenigen Wochen in zwei Windparks getestet und später dank des Feedbacks der Anwender standortübergreifend implementiert.
Ein weiteres Argument für den Low-Code-Ansatz ist die Bereitstellung aller aktuellen und relevanten Auftragsdaten, egal ob online oder offline. Diese Funktion ist wichtig, unter anderem um Medienbrüche zu vermeiden, beispielsweise für die Mitarbeiter, die vor Ort an großen Maschinenanlagen oder Offshore-Standorten arbeiten. In diesem Fall müssen sie in der Lage sein, auch ohne Verbindung auf Daten zuzugreifen und Rückmeldungen zum Wartungseinsatz zu geben.
Damit Instandhalter offline auf Daten zugreifen und diese mit ihren Informationen synchronisieren können, wird ein digitales Ökosystem benötigt, das durch eine offene Informationskette geprägt ist. Der Vorteil dieser hybriden Online-Offline-Infrastruktur liegt also darin, Transparenz zu unterstützen, Doppelarbeit und vor allem Fehler zu vermeiden. Mithilfe dieses Ansatzes konnten viele Firmen tatsächlich ihren gesamten Instandhaltungsprozess beschleunigen und die Zufriedenheit der Anwender erhöhen.
Die vorherigen zwei Punkte führen zum letzten Argument, wie Low-Code die Mobilisierung der Instandhaltung unterstützt. Diese Anwendungen bauen auf verschiedenen internen Softwares und Tools auf, die bereits zur Verfügung stehen, um sie in einer Anwendung zu vereinen. Doch eine einzige App kann keinen kompletten Prozess mobilisieren. Die Aufteilung in mehrere Anwendungen ermöglicht die Konzentration auf jeden einzelnen Prozess bedien- und anwendungsfreundliche Applikationen: schlanke Apps für Teilprozesse können sich untereinander aufrufen und Daten übergeben und so einen Rückmeldeprozess auf dem Wartungsauftrag abbilden. Darüber hinaus können individuelle Apps für andere Benutzergruppen bereitgestellt werden. Ob für die Erfassung von Fotos und Messwerten, Statusänderungen, Rückmeldungen, Serviceberichte, Formulare und Checklisten, Materiallogistik - diese Apps können einfach extrahiert und für andere Szenarien wiederverwendet werden.
Der Schritt von der analogen zur mobilen Instandhaltung ist für die unterschiedlichsten Branchen wichtig und notwendig. Nicht nur, um Prozesse intern zu digitalisieren und Teams dem aktuellen Zeitalter näherzubringen, sondern um überhaupt wettbewerbsfähig zu bleiben. Nur so können mittelständische Unternehmen in den kommenden Jahren auf ihren eigenen Märkten und international an der Spitze bleiben. Erfolgsgeschichten wie Infraserv Höchst, Hauni, dem Würzburger Versorgung und Verkehr GmbH oder Vattenfall sind auch ein Beweis dafür, dass mobile Instandhaltung sich problemlos mit der gesamten Digitalisierungsstrategie synchronisieren lässt. Im Fall von Infraserv Höchst konnte der Industriepark in Frankfurt am Main den Entwicklungsaufwand durch 22 Applikationen auf allen gängigen Betriebssystemen um 70 Prozent reduzieren, den Einrichtungsaufwand um 80 Prozent und die Durchlaufzeit der Wartungs- und Inspektionskette um weitere 40 Prozent senken. Dies hat das Unternehmen auch dazu gebracht, neue Technologien wie eine digitale Datenbrille einzuführen, die bis heute die weltweit erste komplett SAP-integrierte Lösung ist.