Schockstarre und Chancen

Innovationsoffensive soll KI auf die Sprünge helfen

2. Mai 2018, 9:53 Uhr | Heinz Arnold
Ansgar Hinz, Geschäftsführer des VDE und Prof. Dr. Armin Schnettler, VDE Präsidiumsmitglied, sind überzeugt: Zukunftsträchtige Technologien in die Anwendungen zu bringen, das kann keiner so schnell wie der deutsche Mittelstand und das das Umfeld in Forschung und Industrie ist hierzulande immer noch sehr gut.
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Die Chancen seien großartig, aber als Pioniere sehen die meisten VDE-Mitgliedsfirmen die deutschen Unternehmen nicht. Was jetzt zu tun ist.

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»Unsere große Chance liegt darin, KI und unser Know-how in der industriellen Produktion Automatisierung und dem Maschinenbau zu verbinden«, sagt Ansgar Hinz, Vorstandsvorsitzender des VDE anlässlich der Präsentation des »VDE Tec Report 2018« auf der Hannover Messe.

Das klingt optimistisch. Und es steht in einem gewissen Widerspruch zu einem der Ergebnisse des »VDE Tec Report 2018«. Denn der überwiegende Teil der 1.350 befragten Mitgliedsunternehmen sehen Asien noch vor den Unternehmen und Hochschulen aus den USA auf dem Gebiet der KI in Führung, Europa bildet mit Abstand das Schlusslicht.

Der VDE spricht von einer »Schockstarre«, unter der die Unternehmen stünden. Die wiederum  wünschen sich jetzt eine stärkere Förderung der KI. Denn sie sei der Schlüssel zur digitalen Transformation und damit zum Erfolg: Um nämlich KI in die Anwendung hinein zubringen und Geschäftsmodelle in die industrielle Nutzungsphase zu implementieren. Genau hier lägen auch die Stärken des deutschen Mittelstandes, was Ansgar Hinz, Geschäftsführer des VDE, noch einmal unterstreicht: »Zukunftsträchtige Technologien in die Anwendungen zu bringen, das kann einer so schnell wie der deutsche Mittelstand.«

Hier dürfte auch die Ursache des genannten Widerspruchs liegen. Denn in Forschung und Entwicklung sind sowohl die deutschen Unternehmen als auch die Hochschulen nicht schlecht aufgestellt. »Die technischen Wurzeln der KI liegen hier«, sagt Prof. Dr. Armin Schnettler, VDE Präsidiumsmitglied. »Immer noch ist das Umfeld in Forschung und Industrie toll.« Jetzt käme es darauf an, das in den Mittelstand zu portieren. Und auch von anderen zu lernen. Denn unbestritten sei, dass die Firmen in Nordamerika besser darin sind, Geschäftsmodelle umzusetzen und die asiatischen Firmen, die Digitalisierung in allen ihren Facetten schnell voranzutreiben. »Das alles zusammen zu bringen, darin liegt die Herausforderung«, so Schnettler. Und einen langen Atem zu haben. Denn er erinnert sich noch, dass nach dem KI-Hype in den 90er Jahren viele die Lust an diesem Thema verloren hatten. Allerdings machten Unternehmen wie Siemens und Forschungseinrichtungen wie die Fraunhofer Gesellschaften und die Uni Aachen weiter. »Jetzt können sie die Früchte ernten.«ll.«


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