Für Automatisierung auf Software-Basis

Erste virtuelle Simatic-Steuerung

14. April 2023, 11:50 Uhr | Andreas Knoll
Die erste virtuelle Steuerung von Siemens beruht auf dem Funktionsumfang einer S7-1500-Hardware-PLC und wird über Industrial Edge angeboten.
© Siemens

Siemens stellt auf der Hannover Messe erstmals eine komplett virtuelle Steuerung vor: die Simatic S7-1500V. Sie ermöglicht zentrales Management über Industrial Edge, ist kompatibel mit dem TIA-Portfolio und ist Teil des neuen OT-IT-interoperablen Portfolios »Industrial Operations X«.

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Die Simatic S7-1500V erweitert das bestehende Simatic-Portfolio und deckt spezielle Marktanforderungen wie das virtuelle Hosting von PLC-Computing (Programmable Logic Controller) ab. In Zukunft gehören damit sowohl Hardware-Steuerungen als auch die virtuelle PLC zum Angebot. Die Simatic S7-1500V ist Teil von Industrial Operations X. Dabei handelt es sich laut Siemens um ein stetig wachsendes, interoperables Portfolio, zugeschnitten auf Produktionsengineering, -ausführung, und -optimierung, mit dem das Unternehmen sein Portfoliospektrum auf der offenen, digitalen Business-Plattform Siemens Xcelerator erweitert. Mit Industrial Operations X will Siemens konsequent IT- und Software-Fähigkeiten in die Automatisierung bringen und so den Schritt von einer automatisierten hin zu einer hochanpassungsfähigen Produktion beschleunigen. Denn volatile Märkte, der Fachkräftemangel und zunehmende Ressourcenknappheit erforderten von Industrieunternehmen, ihre automatisierte Produktion flexibler zu gestalten.

Anwendervorteile der virtuellen PLC

Die Simatic S7-1500V soll genau das ermöglichen, denn Anwender können bewährte Funktionen der S7-1500-Hardware-Steuerung jetzt auch in der digitalen Welt nutzen. Die virtuelle Steuerung ist hardwareunabhängig, was bedeutet, dass keine spezifische Hardware notwendig ist. Über das Industrial Edge Management lassen sich die virtuelle Steuerung und andere Anwendungen zentral managen und an die Bedürfnisse der Kunden anpassen. Einzelne Dienste lassen sich nach Bedarf dazubuchen und nutzen. Diese Art der datenzentrierten und softwarebasierten Automatisierung soll es Kunden ermöglichen, flexibler zu reagieren. »Wenn Servicefachleute gerade nicht in der Fabrik sind, bekommen sie beispielsweise eine Diagnosemeldung, dass die Steuerung in Stopp gegangen ist«, erläutert Efrossini Tsouchnika, Vice President Control bei Siemens. »Über das Industrial-Edge-Management-System haben sie die Möglichkeit, auf die virtuelle Steuerung aus der Ferne zuzugreifen. Damit können sie die Anlage wieder zum Laufen bringen und sind durchweg handlungsfähig.«

PLC-Projekte lassen sich mit der Simatic S7-1500V leicht skalieren und durch offene Datenschnittstellen in andere IT-Angebote integrieren. Die virtuelle Steuerung ist voll kompatibel mit dem TIA-Portfolio (Totally Integrated Automation), was es den Kunden ermöglicht, bereits im TIA-Portal bestehende Projekte und Daten wiederzuverwenden und so ihre Investitionen zu reduzieren.

Zunehmende Konvergenz von IT und OT

Mit der Simatic S7-1500V können OT-orientierte Anwender weiterhin die ihnen vertrauten Strukturen nutzen und zugleich von den Vorteilen einer IT-orientierten Umgebung profitieren. Aber auch IT-gewohnte Anwender können mit der digitalen Steuerung in einem ihnen vertrauten Umfeld agieren. Auf diese Weise will Siemens die Zusammenarbeit zwischen Automatisierungsingenieuren aus der OT-Welt und Software-Anwendern aus der IT-Welt vereinfachen und die Verschmelzung beider Bereiche weiter vorantreiben.


  1. Erste virtuelle Simatic-Steuerung
  2. Die Merkmale der Simatic S7-1500V im Einzelnen

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