Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage erwartet die Mesago Messe Frankfurt GmbH für die Messe SPS 2025 mehr Aussteller als im vergangenen Jahr. Große Bedeutung wird dem Thema Industrial AI zukommen. Sylke Schulz-Metzner, Vice President SPS bei der Mesago, erläutert die Hintergründe.
Markt&Technik: Wie viele Aussteller und Besucher erwarten Sie auf der SPS 2025? Wie werden sich die wirtschaftliche Situation der Branche sowie die weltwirtschaftlichen und weltpolitischen Konflikte Ihres Erachtens auf die Aussteller- und Besucherzahl auswirken?
Sylke Schulz-Metzner, Mesago Messe Frankfurt GmbH: Die aktuelle wirtschaftliche und geopolitische Lage hat tiefgreifende Auswirkungen auf die deutsche Industrie. Dass die SPS – Smart Production Solutions 2025 trotz dieser Ausgangslage die Ausstellerzahl sogar auf rund 1170 Aussteller steigern kann, zeigt, welch große Bedeutung die Messe für die Automatisierungsanbieter hat.
Damit die Industrie dem wirtschaftlichen Druck etwa durch hohe Energie- und Produktionskosten begegnen kann, ist es unerlässlich, in Schlüsseltechnologien wie die Automatisierungstechnik zu investieren. Ein Besuch der SPS 2025 lohnt sich daher auch in diesem Jahr mehr denn je. Oder, wie es auf der Pressekonferenz zur SPS 2025 treffend formuliert wurde: Kein Besuch ist keine Option.
Was ändert sich bei der SPS 2025 als Ausstellung gegenüber dem Vorjahr? Gibt es Änderungen in der Nomenklatur bzw. im Produktspektrum?
Auch in diesem Jahr bleibt die SPS ihrem bewährten Konzept treu und präsentiert sich als zentrale Plattform für die internationale Automatisierungsbranche. Alle relevanten Hersteller sind erneut vertreten und zeigen ihre neuesten Produkte, Technologien und Lösungen rund um die smarte und digitale Automatisierung. In den 15 Messehallen erhalten Interessierte somit einen Top-Überblick über den aktuellen Markt. Die Aussteller greifen dabei nicht nur etablierte Themen auf, sondern setzen gezielt Impulse zu den neuesten Trends und Entwicklungen, etwa im Bereich Künstliche Intelligenz. Besucher dürfen sich also auf ein breites Spektrum von Innovationen freuen.
Was ändert sich beim Rahmenprogramm der SPS 2025 gegenüber dem Vorjahr?
Wie in den Vorjahren bieten wir ergänzend zur Messe wieder ein umfassendes Vortragsprogramm mit rund 170 Vorträgen, Podiumsdiskussionen und Präsentationen an. Auf insgesamt vier Stages haben die Besucher die Möglichkeit, sich umfassend über Aktuelles aus der Branche zu informieren und im Nachgang mit den Referenten in den persönlichen Austausch zu gehen. Speziell für die junge Zielgruppe gibt es erneut einen Makeathon, der an allen drei Messetagen stattfindet. Er richtet sich gezielt an Studierende und bietet mit konkreten Projektaufgaben spannende Einblicke in die Welt der Automatisierung. Als besonderes Highlight für den Branchennachwuchs bietet die SPS am letzten Messetag den Young Talents Day. Junge Besucher können sich gezielt auf Programmpunkte wie Guided Tours, Karriereberatung und eine interaktive Schnitzeljagd durch die Messehallen freuen – ideal, um die Automatisierungswelt anschaulich und praxisnah kennenzulernen.
Das Thema Industrial AI soll in diesem Jahr auf der SPS eine größere Rolle als bisher spielen. Inwieweit spiegelt sich dies auf der Messe, in deren Vortragsprogramm sowie in den Online-Angeboten »SPS Automation Hub« und »SPS Technology Talks« wider?
Industrial AI steht im Mittelpunkt der SPS 2025. Auf unserer eigens eingerichteten Landingpage finden Interessierte alle Informationen zum Angebot rund um das Thema. Dazu gehören auch geführte Touren zu ausgewählten Ausstellern, die wir in Zusammenarbeit mit der SmartFactory-KL organisieren. Eine integrierte Ausstellersuche ist bereits auf KI voreingestellt und erleichtert so die gezielte Suche nach Anbietern.
Eine wichtige Rolle in unserem Informationsangebot zu Industrial AI spielen auch die vier Stages, wo zahlreiche Beiträge zum Thema angeboten werden. Besonders hervorzuheben ist dabei die Technology-Stage in Halle 3, auf der die beiden Verbände VDMA und ZVEI am Mittwoch von 10:30 bis 14:00 Uhr einen konzentrierten Block anbieten, der sich ausschließlich dem Thema KI widmet. Das ist in Summe also ein sehr umfangreiches Zusatzangebot, bei dem viel Wissen zu den Einsatzmöglichkeiten von KI vermittelt wird.
Ergänzend zur Messe bieten wir auch außerhalb des Messezeitraums verschiedene Formate an: In unserer Webinarreihe »Technology Talks« steht KI regelmäßig im Fokus. Premiere hatte in diesem Jahr zudem der KI-Summit im Mai in Stuttgart, der 2026 erneut stattfinden wird – und das sogar in zwei Städten. Alle Angebote sind gebündelt auf unserer Website im Automation Hub der SPS zu finden.
Vom 16. bis 18. September 2025 fand erstmals eine eigenständige SPS in den USA statt, die SPS – Smart Production Solutions Atlanta. Wie hat sie sich gemessen an den Erwartungen entwickelt? Wie sehen die weiteren Planungen für die Messe aus?
Die Premiere der SPS Atlanta fand vor wenigen Wochen erfolgreich statt. Angesichts der herausfordernden gesamtwirtschaftlichen Lage und der besonderen Marktbedingungen in den USA war der Auftakt mit rund 120 Ausstellern vielversprechend. Die nächste SPS Atlanta ist bereits terminiert und wird 2027, vom 14. bis 16. September, stattfinden.
Inwieweit bestehen konkrete Planungen für eine weitere Internationalisierung der SPS über die drei Veranstaltungen in Parma/Italien, Guangzhou/China und Atlanta/USA hinaus?
Gemeinsam mit unseren Ausstellern prüfen wir regelmäßig, wo sich neue Möglichkeiten ergeben, mit einem SPS-Format den Automatisierungsanbietern neue Märkte zu eröffnen. In diesem Jahr haben wir beispielsweise mit der SPS-Stage in Bangkok eine erfolgreiche Premiere in Thailand gefeiert. 2026 folgen weitere Stages in Kuala Lumpur (Malaysia) und Hanoi (Vietnam).
Die Fragen stellte Andreas Knoll.