Viele Unternehmen kämpfen mit zunehmenden Material- und Lieferengpässen. In der VDMA-Blitzumfrage Anfang September nannten 81 Prozent der Maschinenbaufirmen aus allen Fachzweigen merkliche oder gravierende Beeinträchtigungen in ihren Lieferketten. Drastisch zugenommen haben vor allem Knappheiten elektrotechnischer und elektronischer Komponenten. Weitere Umfragen in der Mitgliedschaft der VDMA-Fachabteilung Machine Vision bestätigen, dass die Bildverarbeitungsindustrie von den Problemen, die der allgemeine Chipmangel mit sich bringt, nicht ausgenommen ist. Kamerahersteller wie Systemintegratoren – es gibt laut Mark Williamson so gut wie kein Unternehmen, das nicht unter dem Chipmangel leidet. Die Situation habe sich in den letzten drei Monaten eher verschlechtert. Eine Verbesserung in den nächsten drei Monaten sei nicht zu erwarten.
Infolge des Chipmangels müssen die Unternehmen der Machine-Vision-Branche Abstriche bei ihren Produktionsplänen machen. »Die Auslieferung der eigenen Produkte verzögert sich«, erläuterte Mark Williamson. »Auch von der Nachfrageseite her sind Beeinträchtigungen zu spüren, weil die Kunden und deren Kunden wiederum vom Materialmangel betroffen sind und die gesamte Wertschöpfungskette ins Stocken gerät.« Trotz vielschichtigem Materialmangel, auch in den Kundenbranchen, zeige sich aber, dass die Nachfrage nach Bildverarbeitungstechnik davon nicht betroffen sei. Nicht nur in und um die Fabriken weltweit, auch in neuen Bereichen und Anwendungen bleibe Machine Vision gefragt.