Die Automation und Robotik ist nicht nur für den Maschinenbau relevant, sondern ist auch Zielmarkt für die Elektroindustrie. Chiphersteller wie Infineon, Analog Devices oder STMicroelectronics stellen u.a. Stromversorungs-ICs, Mikrocontroller, Bildsensoren und Entwicklungskits für Automatisierungsanwendungen her. Dass der Umsatzrückgang der Automatisierung auch einen relevanten Absatzverlust für solche Unternehmen bedeutet, bezweifelt Eberhardt allerdings. »Der Weltmarkt für Industrieroboter liegt bei etwa 400.000 Stück pro Jahr. Ein Einbruch von 20 % ist hier für Elektronikunternehmen nicht so gravierend, als wenn ihnen die großen Massenmärkte wie Automobil oder Smartphones vergleichbar einbrechen.« Härter treffen könnte es die stark spezialisierten Unternehmen, die ausschließlich in die Automatisierung liefern.
Aus Sicht des VDMA liegen in der Corona-Krise aber auch Chancen. Man habe gesehen, wie verwundbar die industrielle Produktion in globalen Wertschöpfungsketten geworden ist und strebe nun nach robusteren Lieferketten. Das eröffne der Robotik und Automation neues Potenzial.
Die Überlegung dahinter sieht so aus: Die Herstellung kritischer Teile und Produkte wird aus Sicherheitsstreben heraus wieder lokal stattfinden und mit höherer Fertigungstiefe. In Hochlohnländern ist das nur mit einem gesteigerten Automatisierungsgrad wirtschaftlich umsetzbar. Hinzu kommen, so das Kalkül des VDMA, noch »beträchtliche Nachholeffekte« aus zuvor verschobenen Investitionen. All dies werde die Nachfrage von Robotik und Automation in der Zeit nach Corona antreiben. Die Zukunftsperspektive der Automation bezeichnet der VDMA als ausgezeichnet.