In Sachen Bildsensoren sehen die meisten befragten Experten einen Trend von der CCD- zur CMOS-Technik: »Das Verhältnis CCD zu CMOS entwickelt sich weiter zugunsten CMOS-gestützter Kameras«, stellt Zollitsch fest. »Die CMOS-Technik ermöglicht immer höhere Auflösungen und Bildraten bei gegebener Bildqualität und überflügelt die CCD-Technik zunehmend.« Henning Tiarks, Teamleiter Produkt-Management bei Basler Vision Technologies, stimmt ihm zu: »Für Aufsehen sorgen werden auf der Messe Kamera-Entwicklungen auf Basis neuer CMOS-Sensoren, die sowohl den technischen Trend zu hohen Auflösungen bei hohen Bildraten bedienen als auch die Kosten für die Kameras nochmals deutlich senken werden«, führt er aus.
Als entschiedener Verfechter der CMOS-Technik gibt sich Torsten Wiesinger, Geschäftsführer Marketing & Vertrieb von IDS Imaging Development Systems: »Schon mit unserer ersten Kamerageneration vor sechs Jahren haben wir auf CMOS-Sensoren gesetzt«, betont er. »Jetzt sehen wir deutlich, wie die CMOS-Technik nicht nur das Niveau der CCD-Technik erreicht, sondern teilweise deutlich darüber hinausgeht.« Als Beispiel nennt er die neulich von seinem Unternehmen vorgestellten Kameras mit dem 1,3-Megapixel-CMOS-Bildsensor EV76C560 von e2v mit Global Shutter: »Hier haben wir einen Sensor, der empfindlicher ist als die bisher verbauten CCDs und darüber hinaus viele interessante Funktionen wie Multi-AOI oder einen digitalen Skalierer mitbringt.«
Zweifel am Trend hin zu CMOS-Sensoren hegt Andreas Schaarschmidt, einer der geschäftsführenden Gesellschafter von SVS-Vistek: »Nach wie vor stehen CCD-Bildsensoren in Sachen Bildqualität an der Spitze«, sagt er. »Problematisch bei CMOS-Sensoren sind mögliche White Spots und Dark Spots, also Ausreißer bei den Bildpunkten, die technisch ausgeglichen werden müssen. Preislich nähern sich CCD- und CMOS-Sensoren bei vergleichbarer Qualität an.«
Dass auf der Vision weiterhin das Thema Gigabit Ethernet dominieren wird, davon geht Tiarks aus: »Auf der diesjährigen Veranstaltung stehen sicherlich die schnell voranschreitende Miniaturisierung von GigE-Kameras sowie das Thema Power over Ethernet im Vordergrund«, konstatiert er.
Michael Noffz, Leiter Marketing von Silicon Software, sieht die vorherrschenden Trends hauptsächlich auf der Sensor- und der Software-Seite: »Der Spektralbereich der Sensoren wird größer und die Kombination unterschiedlicher Sensortypen vielfältiger«, stellt er fest. »Auf der Auswertungsseite sehen wir neue Aufgabenfelder, die es ermöglichen, unterschiedliche Inspektionsverfahren in einem Durchgang zu erfassen und zu bearbeiten.« Hierdurch könne die Erkennungsrate wieder gesteigert werden. Zudem werde sich die Algorithmik durch neue Schnittstellen wieder beschleunigen müssen.