Smart Maintenance

Hilfe für Versorgungsnetze kommt aus der Luft

21. Juni 2023, 11:01 Uhr | Rainer Masopust, Eviden; Redaktion: Kathrin Veigel
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Vorteile für Unternehmen

Die Vorteile im Vergleich zu gängigen Lösungen wie Vorort-Begehungen und Helikopterflügen liegen vor allem in der Kostenersparnis sowie der Sicherheit für das Personal. Jede Stunde, die von der Abschaltung bis zur Rückschaltung eines Abschnitts vergeht, kostet den Betreiber bis zu 12.000 Euro.

Darüber hinaus stellen die Informationen, die aus den Messflügen hervorgehen, eine wertvolle Basis für zukünftige Projekte dar: Unternehmen können die hochpräzisen Lidar-Daten, Wärme- und UV-Bilder nutzen, um digitale Zwillinge ihrer Anlagen zu erstellen beziehungsweise zu optimieren.

Zusätzlich werden durch KI-Algorithmen die Assets der Anlagen automatisiert erkannt und mit dem Anlageveraltungssystem des Betreibers abgeglichen. Damit wird der digitale Zwilling erweitert und kann damit Aufschluss darüber geben, welche nächsten Wartungsschritte gesetzt werden müssen und dienen somit als Grundlage für Predictive Maintenance.

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Eviden Drohne Smart Maintenance
Bild 4: Objekterkennung an einem Strommast
© Eviden

Einen ähnlichen Nutzen hat die Smart Maintenance für Gaspipelines: Genau wie oberirdische Stromleitungen sind auch Pipelines Witterungsprozessen und damit erhöhten Verschleiß ausgesetzt. Um Lecks in Pipelines frühzeitig erkennen zu können, kommen die gleichen Technologien wie bei der Smart Maintenance von Freileitungen zum Einsatz (Bild 4). Eventuell werden diese um zusätzliche Sensoriken (zum Beispiel spezielle Gasdetektoren Sniffer) erweitert.

Auf die richtige Plattform kommt es an

Damit Netzbetreiber ihre Stromnetze zuverlässig betreiben können, brauchen sie einen Dienstleister wie Smart Digital, der sie mit einem Ende-zu-Ende Prozess bei der Wartung unterstützt. Im Idealfall kann der Anbieter schon im Vorfeld eines Projekts nicht nur die Kosten aufzeigen, sondern auch darstellen, wie viel die Lösung im Vergleich zu vorigen Prozessen einspart.

Das zugrundeliegende Prinzip “Inspection as a Service” vereint dabei die beiden Komponenten Flugdienstleistungen und „Platform as a Service“, um Unternehmen einen kompletten Prozess zur Verfügung zu stellen – vom ersten Consulting bis zum Ende des Wartungsauftrags.

Entscheidendes Kriterium für den jeweiligen Anbieter sind:

  • Skalierbarkeit: Eine Plattform zur Inspektion von Anlagen muss unter Umständen mehrere Millionen Datenpunkte verarbeiten können.
  • Flexibilität bei der IT-Infrastruktur: Unternehmen, die zur kritischen Infrastruktur zählen, etwa Strom- und Gasversorger, unterliegen strikten Vorgaben, was die Nutzung von Cloud-Lösungen angeht. Der Dienstleister sollte seine Plattform deshalb auch On-Premises sowie für alle größeren Cloud-Provider bereitstellen können, idealerweise in einem Hybrid-Cloud-Modus.
  • Interoperabilität: Die Plattform muss herstellerunabhängig verschiedene Quellen von Informationen verarbeiten können. Zudem können neben Drohnenflügen auch andere Quellen wertvolle Informationen für die Instandhaltung liefern, beispielsweise Satellitendaten sowie Daten von festinstallierten Sensoren zur Zustandsüberwachung.
  • Verfügbarkeit: Damit Wartungstechniker auch bei Außenterminen auf Informationen zu Anlagen wie Gas- und Stromleitungen zugreifen können, muss die Lösung stabil auf mobilen Endgeräten funktionieren.

Fazit

Damit Versorgungsunternehmen aus Strom- und Gaswirtschaft zuverlässig arbeiten können, sind sie auf intakte Infrastrukturen angewiesen. Allerdings sind die Inspektion und Instandhaltung aufgrund der schieren Größe der Netze personal- und kostenintensiv.

Anbieter von »Inspection as a Service«-Lösungen unterstützen Organisationen dabei, den Zustand ihrer Anlagen zu überwachen, indem sie Daten sammeln, auswerten und schließlich an ihre Kunden zurückgeben. Spezialisierte Anbieter haben ein Komplettprogramm, das Kunden so früh wie möglich an die Hand nimmt: von der Vorbereitung er Drohnenflüge über die Bereitstellung einer Plattform bis hin zur Auswertung der Daten.

Rainer Masopust Eviden
Rainer Masopust von Eviden
© Eviden

Der Autor

Rainer Masopust
ist Head of OneCloud AT bei Eviden


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