Einen Nachteil haben diese Elektrodentypen jedoch: Ihre Oberflächen sind bis zu einem gewissen Grad wellig und rau. Für eine fehlerfreie Aufbringen der optoelektronischen Elemente in mehreren Lagen muss daher zuerst eine ebnende Schicht aufgebracht werden. Die Forscher arbeiten daher bereits an einem weiteren Elektroden-typ, bei der eine dünne Silberschicht zwischen zwei Metalloxidschichten (MO) liegt. Diese Folien erweisen sich als deutlich weniger wellig. Mit diesen mehrschichtigen MO/Ag/MO-Elektroden können deutlich effizientere optoelektronische Bauteile hergestellt werden. Im Unterschied zwischen Maximal- zu Minimalwert weisen diese nämlich eine geringere Rauheit von etwa 20 nm auf.
Wie Tests mit organischen Solarzellen aus handelsüblichen Materialien gezeigt haben, lassen sich mit diesen ultraflachen Elektroden Rekordwirkungsgrade von bis zu sieben Prozent erzielen. Mit denselben Elektrodenmaterialien erreichte das Team bei der Herstellung OLEDs einen Wert von 17 lm/W und bei organischen elektrochemischen Leuchtzellen (OLECs) von über 20 lm/W. Obwohl das für flexible OLED- und OLEC-Bauteile noch keine Rekordwerte sind, weist Nüesch darauf hin, dass »alle Elektroden durch ein R2R-Verfahren in industrieller Umgebung bzw. mit industrierelevanten Prozessen hergestellt wurden. Die Verfahren sind also robust und reproduzierbar.«