EU-Projekt »TREASORES«

Biegsames Solarzellenmodul - Prototyp vorgestellt

19. März 2015, 8:46 Uhr | Andrea Gillhuber
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Biegsame Elektroden aus Textilien

Im weiteren Verlauf des Projekts möchten auch andere vielversprechende Technologien weiterverfolgen. Dazu zählen beispielsweise transparente, biegsame Elektroden aus Textilien, nanodrähten und Kohlenstoffnanoröhrchen, kurz: CNT. Nüesch: »Wir arbeiten an den zentralen Fragestellungen für den grossflächigen Einsatz von organischen optoelektronischen Bauelementen. Unsere neuen kostengünstigen Elektrodensubstrate sind den bisherigen leitfähigen Oxidelektroden bereits in vielerlei Hinsicht überlegen. Aber wir müssen die Leistung der damit im Grossmassstab hergestellten Bauteile noch weiter verbessern, indem wir die Fehlerdichte in den Substraten reduzieren.«

Hier galt es, die neuen Materialien genügend auf ihre mechanischen, elektrischen und optischen Eigenschaften zu prüfen. Hierzu wurden speziell entwickelte Instrumente verwendet. Ebenso untersucht wurden die Leistungseigenschaften der damit produzierten Bauteile, u.a. Lebensdauer und Beleuchtungsqualität in der Praxis. So wiesen beispielsweise flexible Elektroden aus Silber-Nanodrähten einen Flächenwiderstand von unter 20 Ω/sq und eine optische Durchlässigkeit von 80 Prozent auf. Bei Kupfer-Nanodrähte lag der Flächenwiderstand unter 10 Ω/sq bei einer Transparenz von 90 Prozent auf Glas –bislang übliche ITO-Elektroden weisen bei einer derart hohen Transparenz Flächenwiderstände von rund 100 Ω/sq auf.

Die Solarzellen, welche mit den Kupferelektroden hergestellt wurden, weisen zurzeit einen Wirkungsgrad von etwas über drei Prozent auf. Die Solarzellen mit CNT-Elektroden, bei denen der Flächenwiderstand derzeit bei etwa 74 Ω/sq bei einer Transparenz von 90 Prozent liegt, erreichen einen Wirkungsgrad zwischen vier und fünf Prozent. Zum Vergleich: Für eine kommerzielle Nutzung müssen Solarzellen mindestens eine Wirkungsgrad von 15 Prozent aufweisen.


  1. Biegsames Solarzellenmodul - Prototyp vorgestellt
  2. Biegsame Elektroden aus Textilien
  3. Nachteile »ausbügeln«

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