Vor allem die Absatzschwäche bei den wichtigsten Abnehmern der eigenen Produkte - der Automobil- und der Smartphoneindustrie - macht dem Zulieferer derzeit zu schaffen. Vorstandschef Berlien will daher umsteuern. Eine neue Konzernstruktur mit Ausrichtung auf Photonik, Stellenabbau, mehr Unabhängigkeit von der konjunkturanfälligen Autoindustrie sowie ein potenzieller neuer Großaktionär sollen den Konzern wieder in die Spur bringen.
Vor wenigen Tagen bestätigten die Münchner »vertiefte Gespräche« mit den Beteiligungsfirmen Bain Capital und Carlyle Group, die »einen gemeinsamen Erwerb von bis zu 100 Prozent« der Osram-Aktien erwägten. »Es ist derzeit noch nicht abzusehen, ob es eine Investition von Bain und Carlyle geben wird«, sagte Olaf Berlien am Dienstag erneut. Auch ein Scheitern der Gespräche sei weiterhin möglich. Ein konkretes Angebot liege noch nicht vor. Ein neuer Ankeraktionär soll das Unternehmen stabilisieren.
Als weitere Maßnahme will Osram am Standort Regensburg Hunderte Stellen streichen. Damit macht das Unternehmen einen Großteil der Ausbaumaßnahmen der vergangenen Jahre wieder rückgängig. Auch das sorgte für Kritik bei den Aktionären: »Wie können Sie sicherstellen, dass wir dabei nicht unsere Zukunft auf die Straße setzen?«, fragte Daniel Bauer von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger.