Doch UV-C-LED-Sterilisations- und Desinfektionsmodule können nicht nur zur Entkeimung von Luft eingesetzt werden, sondern auch von Oberflächen und Wasser. Bei Letzterem ist zu unterscheiden, ob es um fließendes oder um stehendes Wasser geht. In Tanks für Wasseraufbereiter oder in Wasserspeichern für Luftbefeuchter steht das gereinigte Wasser normalerweise für eine lange Zeit, sodass sich Bakterien von Lebewesen in der Luft oder auf Oberflächen stark vermehren können. Die statischen Wasserentkeimungsmodule von Lextar (Bild 5) bestrahlen das Wasser im Speicher regelmäßig mit einer ausreichenden Strahlungsleistung, um die Bakterien abzutöten.
Die beste Sterilisationsrate lässt sich erzielen, wenn das Modul am Boden des Wasserspeichers installiert wird und die UV-C-Strahlen durch ein Fenster in dem wasserdichten Modulgehäuse direkt auf das Wasser treffen. Das Sterilisationsmodul kann jedoch auch an der Seite oder oben auf dem Wasserspeicher angebracht werden.
Ganz anders die Entkeimung von fließendem Wasser: Es strömt relativ schnell durch die Rohrleitung – und dabei auch durch das Entkeimungsmodul. Dieses muss die Bakterien also innerhalb kürzester Zeit vollständig vernichten. Hierfür ist eine sehr hohe Strahlungsleistung nötig, was auch zu höheren Kosten führt als bei Sterilisationsmodulen für stehendes Wasser. Deshalb finden sich solche Module derzeit vor allem in hochwertigen Wasserspendern für den Haushalt und in gewerblichen Maschinen.
Der Installationsort des Moduls ist hier nicht so kritisch wie bei stehendem Wasser. Was jedoch berücksichtigt werden sollte, ist die Länge der Wasserauslassleitung. Da es in der Wasserleitung zu Sekundärverschmutzungen kommen kann, ist es umso besser, je kürzer die Strecke vom Wasserauslass des Moduls zum Wasserauslass des Geräts ist.
Dank ihrer sterilisierenden Wirkung haben UV-C-LEDs durch die Corona-Pandemie einen enormen Nachfrageschub erfahren. Doch UV-Licht kann noch mehr, z. B. unangenehme Gerüche neutralisieren, den Obst- und Gemüseanbau ohne natürliche Sonne ermöglichen und die Erzeugnisse nach der Ernte länger frisch halten. Es kann die Trocknung und Aushärtung z. B. von Kunststoffbeschichtungen oder Lacken beschleunigen und durch Spektroskopie die Zusammensetzung von Medikamenten erkennen.
Für Anwendungen wie diese führt Rutronik alle notwendigen Komponenten – von den UV-Lampen, -Modulen, -Linsen und LED-Treibern über Lüfter für das Thermomanagement bis zu Kontrollsensoren z. B. für UV, VOC (Volatile Organic Compounds) und PIR (Passive Infrared Sensor). : Das erste ist ein Evaluation Board, das mittels eines VOC-Sensors Gerüche detektiert und mit UV-A-LEDs plus Photokatalysefilter neutralisiert. Das zweite Board ermöglicht mithilfe von UV-C-LEDs die Desinfektion von Luft, Wasser und Oberflächen.
Die Autoren
Alain Bruno Kamwa ist Product Sales Manager Opto bei Rutronik.
Nancy Yang ist Sales Marketing bei Lextar.