Das Java-on-Chip-System schafft in Hardware- und Entwicklungsumgebung gerade eines: es hält die Entwicklungskomplexität am low-end-Edge auf extrem niedrigen Niveau. Auf Anwendungsebene fußt hier ein gut sortiertes und erschöpfend dokumentiertes Produkt, gemeinsam mit einer lesbaren Code-Basis der elementaren Anwendungsblöcke.
Im direkten Vergleich erreicht die Joc-Manager-IDE eine höhere Usability als ihr Arduino-Gegenstück: die Konfiguration der Hardware-Ebene ist wesentlich direkter und das GUI übersichtlicher sortiert. Allerdings ist letztere auch für einen C-Dialekt ausgelegt und verwaltet ein großes Spektrum unterschiedlicher Mikrocontroller-Boards.
Es ist fragwürdig ob man am Arduino-Interface des Javaino auch barriere-frei Arduino-Shield-Produkte betreiben kann: diese integrieren oftmals nur Anwendungen in Arduino-Sprache, die erstmal in Java umgesetzt werden müssen.
Und letztendlich geht der höheren Integration auch eine Unschärfe einher: zunächst ist unbekannt, welcher MCU tatsächlich unter dem JoC-Label arbeitet. Gleichsam ist die Software-Architektur der JavaVM nicht frei verfügbar - somit ist einsichtig, dass die Erfolgsrate im Prototyping mit der Hochsprache steigt, harte Zertifizierungen lassen sich allein auf Basis des Java-Codes nicht beweisen.
Das JoC-Label lässt sich übrigens einfach abziehen: unter unserem Arbeitsexemplar sitzt ein Cortex-M3 im NXP LPC1768-SoC. (ct)