2021 tritt Quantencomputing in eine wichtige Forschungsphase ein, in der die Hauptakteure weiter experimentieren und in die Quantenforschung der Zukunft investieren werden. Aktuell gibt es viele konkurrierende Qubit-Technologien – zu den führenden gehören supraleitende, Trapped-Ion-, Silizium-Spin- sowie photonische Implementierungen. Diese Technologien werden sich im Jahr 2021 rasant weiterentwickeln. Aber auch die Materialforschung im Bereich des Quantencomputing wird 2021 an Fahrt aufnehmen. Das wird durch eine Investitions-Pipeline unterstützt werden, die zum Teil von großen Regierungen finanziert wird, weil diese mehr über die geopolitischen und wirtschaftlichen Vorteile des Quantencomputers erfahren wollen. Immer mehr Kunden werden im Jahr 2021 auf Zeitfenster an Quantencomputern in der Cloud zugreifen, um neue Algorithmen auszuführen und Quantenvorteile zu finden. Keysight erwartet, dass im Jahr 2021 mehr Akteure in die Bereitstellung von Quantencomputern, Cloud-Diensten oder beidem einsteigen und die Leistung der für Nutzer verfügbaren Computer erweitern werden.
Technologietrend 5: Die Entwicklung autonomer und elektrischer Fahrzeuge setzt sich fort
Der Automobilsektor hat unter dem Gegenwind durch die Pandemie gelitten, aber Produktion und Fertigung werden wieder anspringen. Die Verkäufe von Elektrofahrzeugen werden zunehmen, obwohl sie bislang nur einen kleinen Anteil von rund drei Prozent der gesamten Automobilproduktion ausmachen. Während der traditionelle Fahrzeugbau stagniert, wird das Interesse an E-Fahrzeugen zunehmen, unter anderem weil die Länder mit strengeren Emissionsstandards konfrontiert sind.
Die Investitionen in autonomes Fahren sind in der ersten Hälfte von 2021 noch zurückhaltend, ziehen aber in der zweiten Jahreshälfte an. In China verläuft diese Phase aggressiver, weil diese Region sich verpflichtet hat, konventionelle Verbrennerfahrzeuge bis 2035 abzuschaffen. Die USA werden sich 2021 stärker auf die Entwicklung autonomer und elektrischer Fahrzeuge konzentrieren, weil auch der neue Präsident diese Technologien unterstützt.
Über die technologischen Trends hinaus erwarten wir einige Trends, die sich auf die Arbeitsabläufe in den Unternehmen und letztendlich auch auf die gesamte Gesellschaft auswirken werden.
Businesstrend 1: Wachsende Akzeptanz der Homeoffice-Arbeit
Mit Social Distancing hat verteilte und dezentrale Arbeit eine ganz neue Akzeptanz gewonnen. Eine Mischung aus dezentralen und Vor-Ort-Arbeitsumgebungen ist zur Norm geworden, und so wird es auch bleiben, wenn die Pandemie abgeklungen ist. Grundlegende Technologien für eine dezentrale Zusammenarbeit haben eine neue Bedeutung erlangt und werden dies auch weiterhin tun. Entwickler werden zur persönlichen Zusammenarbeit vor Ort zurückkehren müssen, aber sie werden bewusster und strategischer entscheiden, wann sie dies tun. Einen gravierenden Wandel wird der Vertrieb durchlaufen. Der hybride Vertrieb – also eine Mischung aus persönlichem und virtuellem Vertrieb – bringt neue Methoden für den Kundenkontakt und alternative Möglichkeiten für Produktdemos aus der Ferne mit sich. Marketing-Aktivitäten, Kundeninteraktionen und -Support werden im Jahr 2021 ebenfalls im Mittelpunkt des digitalen Wandels stehen. Eine stärkere Personalisierung in Marketing und Kommunikation ist gewiss.
Businesstrend 2: MINT treibt die Talentförderung
Mit Fokus auf Vielfalt und Inklusion erwartet Keysight eine wettbewerbsintensivere Umgebung für Technologie-Talente und ein verstärktes Engagement für MINT in allen Regionen der Welt. Es werden neue Methoden für virtuelle Lernangebote erforscht und umgesetzt, die gleiche Voraussetzungen für alle schaffen. Zudem werden sich Unternehmen und Behörden mit Fragen der „digitalen Kluft“ (mangelnder Zugang zu Ressourcen wie Computern, Smartphones, WLAN und Breitband) auseinandersetzen müssen.
Businesstrend 3: Soziale Verantwortung wird wichtiger für das operative Geschäft
Soziale Verantwortung (Corporate Social Responsibility, CSR) ist nicht mehr nur ein Spezialthema, sondern ein moralischer und wirtschaftlicher Imperativ. Mitarbeiter und Kunden, aber auch Aktionäre erkennen zunehmend, dass Unternehmen mit konkretem CSR-Engagement langfristig bessere Renditen erzielen und nachhaltiger wirtschaften. Entscheidend für den Geschäftserfolg werden auch Business-Continuity-Planung und Supply-Chain-Resilience-Strategien, um gegen Eventualitäten, die beispielsweise der Klimawandel mit sich bringt, gewappnet zu sein. Das erfordert die Bewertung potenzieller Risiken sowie Strategien und Pläne zur Risikominderung, die die gesamten Lieferkettenprozesse abdecken. Eine flexible Beschaffungsstrategie ist nötig, die mehrere Quellen für alternative Komponente, die Neukonstruktion von Teilen und die Standardisierung von Bauteilen umfasst.