Epilepsiebehandlung

Reizende Drähte

18. September 2014, 11:29 Uhr | von Mike Ford
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Präzision und Biokompatibilität

Mit Optionen von einem bis acht Fäden, die spiralförmig um einen Kern gewendelt sind, der zurückgezogen werden kann, sodass ein Lumen (Rohr) entsteht, können OEMs in der Medizintechnik mithilfe der MediSpec-MMCs das Design ihrer Anwendung an ihre individuellen Anforderungen anpassen. Der OEM kann beispielsweise die Wendel direkt an das Gerät anschließen. Sie wird durch den Körper an die Stelle geführt, an der die Stimulation, Ablation beziehungsweise Diagnose erfolgen oder ein Schrittmacher eingesetzt werden soll.

Präzision und Biokompatibilität

Kontinuierliche Wendeln ermöglichen längere Wendeln ohne die bei einer konventionellen Fertigung auf einer Drehbank gegebenen Beschränkungen. Dies ermöglicht einen kostengünstigeren Fertigungsprozess und ein kompakteres Design mit Toleranzen bis 0,025 mm, was den Anforderungen für invasive Verfahren und Implantate entspricht. Spiralförmig gewendelte Spulen mit Drahtquerschnitten im Mikrometerbereich und einer recht guten Zugentlastung bieten eine flexible Lösung für das Einbringen von Drähten in den Körper, die Wege für unterschiedlichste Medien wie etwa Kameras, Ablationen, Fluide oder Luft eröffnen.

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Bild 2: Drahtvielfalt bei Temp-Flex
Bild 2: Drahtvielfalt bei Temp-Flex
© Molex

Für Primärdraht und Mantel werden unterschiedliche Fadenmaterialien angeboten: Dazu gehören ETFE, PFA oder Polyurethan; weitere Materialien sind auf Anfrage erhältlich. Damit stehen allerlei Materialien zur Verfügung, die sich für invasive Verfahren und Implantate eignen. Primärdraht, Spulenmantel und Kern sind in biokompatiblen Materialien für invasive Verfahren und Implantate erhältlich (Bild 2).

Beim Mikroextrusionsprozess kommt eine Fluorpolymer-Isolation zum Einsatz, mit besonderer Konzentration auf dünnwandige Produkte für die Medizintechnik und höhere Geschwindigkeiten für die Elektronik. Die Produkte sind typischerweise speziell für extreme Bedingungen und raue Umgebungen konzipiert und entsprechen RoHS-Standards. Der Präzisions-Extrusionsprozess zur Herstellung der gewendelten Mikroextrusions-Primärdrähte gewährleistet eine gleichmäßige Isolationswandstärke und genaue Konzentrizität. Edelmetalle, MP35N, silberbeschichtetes Kupfer und Edelstahldrähte werden in einer gleichmäßigen Wandbeschichtung gekapselt. So entsteht eine porenfreie Leitung mit einer höheren Zuverlässigkeit verglichen mit ähnlichen Produkten mit Emulsions- oder Dispersionsbeschichtungen, bei denen die Möglichkeit der Rissbildung besteht. Die chemisch inaktive Isolation ist undurchlässig gegenüber chirurgischen Flüssigkeiten und gewährleistet die Biokompatibilität im menschlichen Körper.

Über den Autor:

Mike Ford ist Business Development Manager bei der Molex-Tochtergesellschaft Temp-Flex.


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