Mit welcher Wahrscheinlichkeit rettet eine Wahrscheinlichkeitsmaschine Leben? Obwohl laut einer Bitkom-Studie über ein Drittel der Patienten Angst vor KI in der Medizin haben, zeigt eine britische Studie, dass sogar das öffentliche ChatGPT4 Ärzte bei der Diagnose aussticht. Doch wie kann das sein?
Liebe Leserinnen und Leser,
die Medizinethikern Alena Buyx hat große Sprachmodelle liebevoll »stochastische Papageien« getauft. Die sogenannte Künstliche Intelligenz besitzt kein eigenes Verständnis, ist also nicht im herkömmlichen Sinne schlau. LLMs reihen lediglich statistisch passende Wörter aneinander – sie plappern erratisch nach, was sie aufgeschnappt haben.
Die schon heute riesigen Errungenschaften von KI-gestützter Medizin – von der Krebsfrüherkennung über Therapieplanung bis hin zur automatisierten Erstellung von Arztbriefen – liegen begründet in der exakten Analyse und Verarbeitung von Unmengen unstrukturierter Daten. Medizinische Co-Piloten machen sich diese Fähigkeit zu Nutze und werden KI-Dienste tief im ärztlichen Alltag einbetten. »Agentic AI« ist der KI-Trend des Jahres 2025.
Unser Beitrag »Wie Co-Piloten Ärzte sicher entlasten« basiert auf dem Medica-Vortrag von Microsofts Chefentwicklerin für Medizin-KI Hadas Bitran und beleuchtet das Potenzial und die Einsatzszenarien von generativen KI-Assistenten im Gesundheitswesen sowie die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen und eine ethisch-verantwortungsvolle Nutzung.
»Generative KI ist kein Ersatz für das menschliche Urteilsvermögen,« mahnt Bitran. Und dennoch steht außer Frage, dass die KI-Papageien in Form von Co-Piloten künftig wohl dauerhaft auf den Schultern der Ärzte Platz nehmen – und rein statistisch gesehen eine Menge Leben retten.
Herzliche Grüße,
Ute Häußler
PS: Der Siegeszug der medizinischen Co-Piloten ist unaufhaltsam wie einst Karl Klammer: »Wie autonome KI-Agenten gegen Krebs forschen« zeigt, wie LLMs neue Worksflows in der Biotechnologie schaffen.