Employability

Sich für künftige Aufgaben (weiter)qualifizieren

15. November 2016, 13:03 Uhr | Corinne Schindlbeck
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Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Doch auch die Arbeitnehmer begehen bei der Wahl der Weiterbildung Fehler

So äußerten sich laut Prohaska zum Beispiel die Personalverantwortlichen in den Unternehmen oft erstaunt darüber, wie viele Bewerbungen sie erhalten, denen ganze Stapel von Zertifikaten über abgeschlossene Weiterbildungen beiliegen.

In ihnen sei jedoch kein roter Faden erkennbar. Vielmehr wurde scheinbar willkürlich mal ein Schnellkurs ‘BWL für Nicht-BWLer’, mal ein Grundkurs Projektmanagement, mal ein Rhetorik-Seminar besucht. »Das heißt, es fand keine gezielte Kompetenzerweiterung statt; zumindest ist eine solche für die Personaler nicht erkennbar. Und schon gar nicht besteht ein inhaltlicher Zusammenhang zur Erstausbildung und bisherigen beruflichen Tätigkeit.«

Ziel: Die Kompetenz erweitern und vertiefen

Doch der rote Faden ist essenziell und sollte gerade und vor allem bei älteren Arbeitnehmern gegeben sein.

Denn ihnen gestehen die Unternehmen im Gegensatz zu frischgebackenen Hochschulabsolventen meist keine längeren Einarbeitungszeiten zu. Sondern erwarten von ihnen, dass sie aufgrund ihrer Berufserfahrung auch neue Aufgaben schnell kompetent ausüben. Deshalb sollten berufserfahrene Arbeitnehmer nach Rat von Sabine Prohaska Weiterbildungen bevorzugen, die ihre aktuelle Kompetenz entweder vertiefen oder erweitern.

Dieses Erweitern müsse nicht in der Form erfolgen, dass – wie in den vergangenen Jahren üblich – sich jeder Ingenieur, der sich weiterbildet, fast automatisch für eine Weiterbildung in BWL einschreibt.

Sondern lieber Fachkompetenz draufsattelt. Zum Beispiel Embedded Systems im Sondermaschinenbau für einen Maschinenbau-Ingenieur.

Ingenieure sollten sich bei der Wahl der Weiterbildung nicht die Fragen stellen, welches Know-how sie HEUTE im Job gebrauchen könnten, sondern welche

  • beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten man durch die aktuelle Qualifikation hat.

und

  • welche Qualifikation man in fünf oder zehn Jahren braucht, um eine attraktive Arbeitskraft zu sein

Dabei müsse man jedoch auch darauf achten, nicht in eine Nische abzudriften, und am Markt nicht mehr gebraucht zu werden, wenn diese Nische plötzlich zur Sackgasse wird.

»Geschieht dies, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie, wenn ihr Unternehmen zum Beispiel umstrukturiert, als Erste entlassen werden, weil sie für andere Aufgaben nicht mehr einsetzbar sind. Und aufgrund ihrer sehr hohen Spezialisierung finden sie auch nur schwer einen neuen Arbeitgeber.«


  1. Sich für künftige Aufgaben (weiter)qualifizieren
  2. Zahl der Weiterbildungsangebote steigt
  3. Doch auch die Arbeitnehmer begehen bei der Wahl der Weiterbildung Fehler

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