Siegbert Redel (Name auf Wunsch geändert):
Kürzlich habe ich ein vierjähriges Diplomstudium der Elektrotechnik mit Fachrichtung Telekommunikation abgeschlossen. Da ist man eigentlich der Meinung, man hat etwas geschafft, was nicht viele Leute schaffen und ist damit begehrt bei Unternehmen. Ich suche eine passende Jobposition im Bereich der hardwarenahen Softwareentwicklung. Aber seit Anfang Oktober schreibe ich Bewerbungen und habe nicht am laufenden Band Vorstellungsgespräche, obwohl meine Bewerbungsunterlagen nicht die schlimmsten sind!
Aber wenn ich dann nach tagelangem Warten auf meiner Antwort wieder nur eine Tabelle ausfüllen soll, bei dem die Hälfte der Postionen nicht auf meine Jobposition passt und ich keine Erfahrung nachweisen kann, weil ich keine Berufserfahrung habe, kann man bei den Anforderungen manchmal echt zusammenbrechen.
Mittlerweile habe ich mir angewöhnt, nach Absagen (man sollte meinen, dieses Wort existiert nicht mehr, wenn Unternehmen von einem Fachkräftemangel sprechen) telefonisch nachzuhaken und nach den Gründen zu fragen. Dabei habe ich beispielsweise erfahren, dass Firmen falsche Stellenausschreibungen ausstellen. Bei einem Vorstellungsgespräch bei einem Ingenieursdienstleister habe ich einem Key Account Manager meine Zielposition in meinen Bewerbungsunterlagen zeigen müssen, weil dieser nur den Lebenslauf, aber nicht den Rest wie Anschreiben und Zeugnisse gelesen hat...