»Die Auswahl an Leuten mit Autosar Know-How ist im Moment in Deutschland nicht sehr groß.«

Sie suchen vergeblich: die einen nach Jobs, die anderen nach Ingenieuren.

7. Dezember 2010, 11:57 Uhr | Corinne Schindlbeck
Diesen Artikel anhören

Fortsetzung des Artikels von Teil 6

Viele Stellenangebote gibt es real gar nicht!

Harald Müller (Name auf Wunsch geändert):

Trotz Physik-Diplom, Dr.-Titel und abgeschlossenem Aufbaustudium Praktische Informatik sowie
Zusatz-Qualifikationen wie LPI1, LPI2 und ITIL ist meine Erfahrung nach fast einem Jahr Arbeitssuche
und knapp 80 Bewerbungen: Bei den Stellenanzeigen findet man neben nicht wenigen Dubletten viele Stellen von Zeitarbeitsfirmen, die es nicht real gibt.

Bewirbt man sich auf so eine nicht-reale Stelle, bekommt man keine Antwort oder bestenfalls ein Vorstellungsgespräch zu einer ganz anderen Stelle. Es werden von Zeitarbeitfirmen zu mindestens 50 Prozent Stellenanzeigen geschaltet, nur um die eigene Datenbank zu füllen, aber nicht um reale Stellen zu besetzen.

Es gibt nur einen Mangel an "flexiblen" Fachkräften mit 10 Jahren Berufserfahrung, die unter 30 Jahre alt sind und bereit sind, für nordkoreanische Gehälter chinesische Arbeitszeiten durchzuziehen. Wie man in den Kommentaren zu den Meldungen zum Fachkräftemangel lesen kann, neben den Kommentaren der Bewerber z. B. bei http://www.facebook.com/careerSiemens, kommt hinzu, dass in Deutschland kaum Mitarbeiter über 40 eingestellt werden. Ein Ingenieur beklagt beispielsweise, in 1,5 Jahren trotz 180 Bewerbungen keine Stelle bekommen zu haben. Selbst von Siemens, wo ich vier Jahre arbeitete, habe ich 20 Absagen erhalten und nicht einen Termin zum Vorstellungsgespräch. Würde dort effizient gearbeitet, würden Bewerber, die nicht erst eingearbeitet und geschult werden müssen, bevorzugt. Aber an Effizienz wird in den meisten Firmen offenbar nicht gedacht. Hinzu kommt, dass die Arbeitgeber sehr launisch und wenig professionell sind: Ich hatte im Sommer in Wetzlar mündlich und mit Handschlag einen Arbeitsvertrag von einem Mittelständler erhalten, zu einem niedrigen Gehalt, niedriger als bei der letzten Stelle, aber noch akzeptabel. Dann aber kam zwei Tage später schriftlich eine Absage.

 


  1. Sie suchen vergeblich: die einen nach Jobs, die anderen nach Ingenieuren.
  2. Schlechter Ruf schreckt Bewerber ab
  3. Berufsanfänger ohne Chance
  4. »Eine hervorragende Ausrede, um von Fehlern im Management abzulenken!«
  5. Wunschkandidat - doch die Geschäftsleitung will nur Junge!
  6. »Ingenieure sind durchaus zu bekommen, für mich aber momentan zu teuer«
  7. Viele Stellenangebote gibt es real gar nicht!
  8. »Manchmal könnte man bei den Anforderungen echt zusammenbrechen«
  9. »In unserer Firma ist der Fachkräftemangel schon jetzt ein großes Problem.«
  10. Mehr aufklärender Journalismus erwünscht!

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Arbeitswelt