»Die Auswahl an Leuten mit Autosar Know-How ist im Moment in Deutschland nicht sehr groß.«

Sie suchen vergeblich: die einen nach Jobs, die anderen nach Ingenieuren.

7. Dezember 2010, 11:57 Uhr | Corinne Schindlbeck
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Fortsetzung des Artikels von Teil 4

Wunschkandidat - doch die Geschäftsleitung will nur Junge!

Felix Winter, München (Name auf Wunsch geändert):

Ich bin Dipl.-Ing. (FH), 58 Jahre alt, und habe mich kürzlich bei einem mittelständischen Unternehmen beworben. Ich wurde sogar zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Die beiden bei dem Gespräch anwesenden Fachvorgesetzte signalisierten eindeutig, dass ich ihr Wunschkandidat sei. Dennoch kam einige Tage später die Ablehnung mit einer seltsamen Begründung: Das Profil des Arbeitsplatzes würde nicht zu dem meinen passen. Dabei wäre ich aufgrund meiner Berufserfahrung an meinem neuen Arbeitsplatz sofort einsetzbar gewesen, und das wurde auch bei dem Bewerbungsgespräch seitens des Arbeitgebers so bestätigt. Der wahre Grund für meine Ablehnung (den ich aus dem Umfeld des Unternehmens erfahren habe) war mein Alter – die Geschäftsleitung verfolgt eine Strategie der „Verjüngung“ der Belegschaft. Das darf sie aber nicht öffentlich sagen, denn eine solche Strategie ist einfach nur eines: kriminell.

Bittere Pointe: Die Ablehnung erhielt ich just an dem Tag, als unsere Arbeitsministerin in Berlin die leicht gestiegene Beschäftigungsquote älterer Arbeitnehmer als Erfolgsmeldung herumreichte (von wegen Erfolg: immer noch unter 35 Prozent!)

Leider stelle ich fest, dass dieser Aspekt in der Berichterstattung über den Fachkräftemangel regelmäßig totgeschwiegen wird. Als Leser Ihres Newsletters und als nicht mehr ganz so junger Arbeitnehmer möchte ich anregen, dieses Thema offener anzupacken.


  1. Sie suchen vergeblich: die einen nach Jobs, die anderen nach Ingenieuren.
  2. Schlechter Ruf schreckt Bewerber ab
  3. Berufsanfänger ohne Chance
  4. »Eine hervorragende Ausrede, um von Fehlern im Management abzulenken!«
  5. Wunschkandidat - doch die Geschäftsleitung will nur Junge!
  6. »Ingenieure sind durchaus zu bekommen, für mich aber momentan zu teuer«
  7. Viele Stellenangebote gibt es real gar nicht!
  8. »Manchmal könnte man bei den Anforderungen echt zusammenbrechen«
  9. »In unserer Firma ist der Fachkräftemangel schon jetzt ein großes Problem.«
  10. Mehr aufklärender Journalismus erwünscht!

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