In NRW probiere seine FDP an der Regierung gerade ein Gründer-Bafög aus: 1000 Gründer-Stipendien für 1 Jahr, 1000 Euro im Monat. Zur Lebenssicherung der Gründer, für einen vollen Kühlschrank, Miete oder was auch immer. Als Baustein sozusagen. »Wir schauen uns an, wie sich das entwickelt. Wir probieren das aus!«
Das letzte K: Kultur. Eine Kultur des Scheiterns und Fehlertoleranz sollte auch in Deutschlands Politik Einzug halten. Wenn ein Bildungs- und Teilhabe-Paket aus dem Ministerium von der Leyen keine Wirkung zeige, dann müsse man das doch zugeben können. »Nicht so in Deutschland. Da wird was zweites, bürokratisches daneben gebaut!« So werde der Staat immer träger und teurer.
Das sei, so Lindner, vielleicht das wichtigste Reformvorhaben für Deutschland: Eine Mentalitäts-Reform, mit weniger Häme und Neid dem gegenüber, der etwas ausprobiere. Freundlicher, optimistischer und lockerer im Umgang mit Fehlern.
»Die zweite industrielle Revolution läuft im Eishockeytempo ab!«, ruft Lindner. »Da müssen wir schneller werden«. Er gibt sich optimistisch, dass aus den typisch deutschen Mittelstands-Tugenden und dem Know How von Gründern und Start-ups etwas Großes werden könne, sogar »Weltspitze«. Gerade im industriellen Plattform- und B2B-Bereich.
Ja, auch im gerade gebeutelten Automobil-Sektor. Denn die eigentliche Disruption sei ja das autonome Fahren, nicht die E-Mobilität. »Da haben wir die besseren Systeme, die bessere Intelligenz, wir haben beides eben nur noch nicht auf der Straße, weil wir im Gegensatz zu den USA eine 0-Fehler-Toleranz pflegen!«
Was in dem Fall auch gut sei.
Nun sei es an der Politik, sich um das Framework wie Teststrecken etc. zu kümmern. Am besten mit einem Digitalisierungsministerium, wie in NRW. Ein Ansprechpartner, nicht mehr zig. Alle Fragen kämen da zusammen, wirbt Lindner, mit dem Ziel, endlich Tempo aufzunehmen.