Deutschland holt bei den Patentanmeldungen in Digitaltechnologien mit einem Plus von 6,6 Prozent gegenüber Vorjahr auf. Das klingt erstmal gut, reicht aber nicht. Mit Platz 5 ist es damit weiter hinter den weltweiten Spitzenreitern, analysiert das Deutsche Patent- und Markenamts (DPMA).
Die Analyse des DPMA zeigt ein Plus von 4.494 veröffentlichten Patentanmeldungen mehr gegenüber dem Vorjahr. Im internationalen Vergleich rangiert Deutschland damit auf Platz 5, hinter den USA (14.973 Anmeldungen, -5,3 %), China (8.900, -11,4 %), Japan (5.405, +0,6 %) und der Republik Korea (5.188, +12,8 %).
Trotz dieser positiven Entwicklung bleibt der langfristige Trend rückläufig. Noch 2020 lag Deutschland mit einem Anteil von 9,8 Prozent am weltweiten Anmeldeaufkommen besser da als heute (9,2 %). Besonders in der digitalen Kommunikationstechnik hinkt das Land hinterher und belegt nur Rang 7. Hier gingen die Anmeldungen deutscher Unternehmen um 5,1 Prozent auf 665 zurück. "Wir haben stark aufgeholt, aber das reicht nicht", warnt DPMA-Präsidentin Eva Schewior. "Unser Ziel muss es sein, dieses Potenzial in echte Innovationen und wettbewerbsfähige Produkte umzusetzen."
Wie Deutschland den Rückstand auf die Spitzenländer aufholen kann, ist eines der zentralen Themen des DPMAnutzerforums 2025, das am 25. und 26. März in München stattfindet. Experten aus Industrie, Wissenschaft und Recht diskutieren dort über Zukunftstechnologien wie Künstliche Intelligenz, den Digital Services Act und Markenschutz in virtuellen Welten. Dr. Antonia Schmalz von der Bundesagentur für Sprunginnovationen (SPRIND) wird in ihrer Keynote beleuchten, wie disruptive Innovationen gefördert werden können.
Setzt sich der positive Trend fort, oder bleibt es bei einem kurzfristigen Aufholprozess? "Je wettbewerbsfähiger wir in digitalen Schlüsseltechnologien sind, desto unabhängiger sind wir von internationalen Entwicklungen", betont DPMA-Chefin Schewior.