Im Wettlauf um die Technik der Zukunft hat die Bundesregierung insgesamt zwei Milliarden Euro für die Entwicklung von Quantencomputern freigegeben. Damit soll in den nächsten fünf Jahre in Deutschland ein konkurrenzfähiger Quantencomputer samt dazugehörigem Ökosystem entwickelt werden.
Das sagte Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) am Dienstag in Berlin.
1,1 Milliarden Euro vergibt dabei das Bundesforschungsministerium, 878 Millionen Euro stammen aus dem Etat des Bundeswirtschaftsministeriums.
«Die Quantentechnologien sind eine der entscheidenden Schlüsseltechnologien der Zukunft», sagte Karliczek. «Sie werden es uns erlauben, unsere Kommunikation absolut sicher zu gestalten, durch hochsensible Sensoren Sprünge in der Medizintechnik zu machen oder mittels Quantencomputing bisher nicht lösbare Probleme in Logistik oder Materialforschung zu bewältigen.»
Mit dem Konzept der Quantencomputer reagiert die Forschung und Industrie auf die Tatsache, dass die bislang übliche Entwicklung von Hochleistungscomputern an ihre physikalischen Grenzen stößt.
Um das Ziel des Programms zu erreichen, fördert das Forschungsministerium zunächst den Bau von «Demonstrations-Quantencomputern». Diese Rechner sollen über 24 voll funktionsfähige Qubits verfügen. Innerhalb der fünf Jahre soll ein wettbewerbsfähigen deutscher Quantencomputer mit mindestens 100 individuell ansteuerbaren Qubits ausgestattet sein - skalierbar auf mindestens 500 Qubits. Die aktuell größten Quantenrechner sind ein 65 Qubit-Computer von IBM und ein 54-Qubit-System von Google.