Der neue DEKRA-Arbeitsmarktreport bescheinigt die starke Nachfrage nach Experten für IT-Sicherheit. Auf sie wartet ein breites Anforderungsprofil - ein Studium ist nicht zwingend erforderlich. KI spielt bislang kaum eine Rolle.
Besonders stark vertreten ist die Nachfrage in der Dienstleistungsbranche. Dort entfallen 50,8 Prozent der gesichteten Stellenanzeigen auf IT-Sicherheitspositionen. Allein 32,4 Prozent stammen von IT-Dienstleistern. Die gesuchten Fachkräfte sollen nicht nur Schwachstellen erkennen und beheben, sondern auch Sicherheitsstrategien entwickeln und umsetzen.
Zu den häufigsten Anforderungen zählen allgemeines Wissen in IT und Cybersicherheit (84 %), Kenntnisse zu Normen und Standards (62,8 %) sowie Netzwerktechnologien (59,2 %). In 44,4 Prozent der Fälle wird die Vertrautheit mit gängigen Richtlinien gefordert, 41,2 Prozent verlangen Kenntnisse über ISMS-Konzepte. Cloud-Security ist mit 19,2 Prozent seltener Thema.
Trotz zunehmender Nutzung von KI in der Cyberabwehr nennen nur vier der 250 Stellenangebote explizit Kenntnisse in künstlicher Intelligenz. Laut DEKRA könnten fehlende Anforderungen entweder auf fehlendes Problembewusstsein oder auf Rücksicht gegenüber weniger erfahrenen Bewerbenden hinweisen.
Bei den geforderten Qualifikationen zeigen sich Unternehmen flexibel. Neben einem Informatikstudium (61,2 %) werden auch IT-Ausbildungen (42,8 %) anerkannt. Für 36,8 Prozent der Stellen ist ein Abschluss in Ausbildung oder Studium gleichermaßen ausreichend. Damit hat die Bedeutung von Berufserfahrung gegenüber formaler Bildung zugenommen.
IT-Security-Zertifikate wie CISSP oder CISM werden in 14 bzw. 11,2 Prozent der Fälle konkret genannt. Insgesamt verlangen 20 Prozent der analysierten Anzeigen eine einschlägige Weiterbildung oder Zertifizierung.
Teamfähigkeit, Kommunikationsstärke, analytisches Denken und strukturierte Arbeitsweise bleiben zentrale Anforderungen. Andere Eigenschaften wie Durchsetzungsvermögen werden seltener genannt als in früheren Jahren. Verantwortungsbewusstsein hingegen wird deutlich häufiger betont.
Unternehmen bieten vermehrt Zusatzleistungen wie flexible Arbeitszeiten (62,8 %), Homeoffice (62,4 %) sowie Gesundheitsangebote (43,2 %). 58 Prozent fördern zudem Weiterbildungen. Das Gehalt wird nur in 27,2 Prozent der Stellenanzeigen explizit als Vorteil genannt.
Für den Arbeitsmarktreport wurden im Februar 2025 insgesamt 8.944 Stellenanzeigen in zwei Jobbörsen ausgewertet. Der vollständige Report ist online abrufbar.