Arbeitgeber fordern ihre Belegschaften zu mehr KI-Nutzung im Arbeitsalltag auf, schaffen aber zu wenige Weiterbildungsmöglichkeiten, zeigt eine aktuelle Umfrage der HR- Marktforscher von Trendence.
So berichten aktuell zwar mehr als die Hälfte von 6.246 Befragten, dass sie von ihrem Arbeitgeber aufgefordert wurden, im Berufsalltag mehr mit Anwendungen auf Basis künstlicher Intelligenz zu arbeiten. Bei Akademikern liegt der entsprechende Anteil bei 48,1 Prozent, bei Nichtakademikern sogar bei 54,4 Prozent.
Allerdings haben gemäß der Trendence-Befragung nur ein Fünftel der Mitarbeiter die Möglichkeit, sich in KI-Themen weiterzubilden. Bei den Fachkräften ist es gerade einmal jeder Zehnte (11,5%), bei den Akademikern erhalten ein Drittel der Arbeitnehmer (33,8%) Schulungen zu KI.
Demgegenüber steht eine hohe Nachfrage auf Seiten der Belegschaften. So wünschen sich zwei Drittel aller Beschäftigten (65,4%) ein Weiterbildungsangebot zum Thema und würden gerne daran teilnehmen. Bei Akademikern liegt der Anteil der Schulungswilligen sogar bei 80,1%.
Die Skepsis gegenüber den neuen Technologien ist laut Trendence-Umfrage deutlich gewichen. Die Mehrheit der Beschäftigten sieht in der Nutzung von KI eine Chance für ihren Job: 78,8 Prozent der Akademiker glaubt, durch künstliche Intelligenz beruflich vorankommen zu können. Als Gefahr für die eigenen Laufbahn schätzen nur 21,2 % die KI ein. Etwa pessimistischer sind Fachkräfte ohne akademische Ausbildung: 59,2 Prozent tendieren dazu, dass KI ihnen berufliche Chancen eröffnen könnte, 40,8% befürchten, dass KI schädlich für den Job sein könnte.
Besonders ausgeprägt ist die berufliche KI-Nutzung heute schon bei Akademikern. Knapp die Hälfte (45,3%9 nutzen KI-Tools für ihre Arbeit. Besonders häufig zur Texterstellung (37,5%), für Recherchearbeiten (35,6%) sowie zur Qualitätskontrolle (31,6%). Gut ein Fünftel (20,6%) schätzt sich als sehr vertraut im Umgang mit den entsprechenden KI-Anwendungen ein. Weiter 53,6% als „mäßig vertraut“, nur 3,6% für gar nicht gerüstet.
Für die Umfrage befragte das HR-Marktforschungsunternehmen Trendence im November letzten Jahres insgesamt 6.246 Beschäftigte, 2.400 mit akademischem Hintergrund und 3.846 ohne.