Leserbriefe

»Ältere« Ingenieure - welche Job-Erfahrungen sie machen

25. August 2010, 14:02 Uhr | Corinne Schindlbeck
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Fortsetzung des Artikels von Teil 7

Sind Ältere zu teuer? Für den Embedded-Dienstleister Green Digit ist der "Billig-Wahn" der Unternehmen schuld

Für externe Fachkräfte werden - trotz der vielen Brandbriefe von DIW / DIHK / Bitkom & Co- noch immer keine anständigen Stundensätze gezahlt. Besonders negativ fallen hier die Autohersteller auf. Bei einem bekannten Hersteller wurde jüngst in einer Ausschreibung Teil der Entlohnung in Naturalien angeboten („Das Testfahrzeug kann am Wochenende privat genutzt werden und es gibt eine Tankfüllung gratis“). Ich kann da nur den Kopf schütteln. Für so manchen uns angebotenen Stundensatz würde nicht mal ein Handwerks-Geselle arbeiten und wir sollen ausgebildete, berufserfahrene Ingenieure liefern? Das geht irgendwie nicht zusammen. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass wir in Deutschland weitgehend ohne massive Importe von Fachkräften aus dem Ausland hinkommen. Allerdings muss dann auch in den Personal- und Einkaufsabteilungen umgedacht werden. Solange die Devise „billig-billig“ heißt, wird sich das Problem weiter verschärfen. Warum sollte ein junger Mensch Jahre seines Lebens in eine naturwissenschaftliche Ausbildung investieren, wenn er anschließend keine hinreichenden Einkommens-Perspektiven vorfindet? Da kann es noch so viele „Machen Sie das Technik-Studium interessanter“-Appelle geben. Wir versuchen unseren Teil zu leisten und uns so gut es geht als attraktiver Arbeitgeber für Ingenieure und Informatiker zu positionieren. Aber ich kann als Unternehmen auch nur verteilen, was ich zuvor eingenommen habe. Und die Einnahme-Seite hat in der Krise arg gelitten.

Dipl.-Ing. Volker Werbus, Geschäftsführender Gesellschafter, Green Digit GmbH, Gilching.


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