Zudem haben Sie es geschafft, das Thema auf wenigen Zeilen genau zu beschreiben, worüber viele seit Jahrzehnten unendlich diskutieren. Ich war selbst über 20 Jahre in der Berufsausbildung tätig und kenne die heute geführten Diskussionen zum Großteil seit mindestens zwei Jahrzehnten. Auch der Lehrlingsmangel ist in Fachkreisen seit mindestens 20 Jahren Thema, und dass er kommt. Doch auch hier: »Über Zyklen hinaus wird leider selten gedacht«. Ein Bildnis: Solange »oben« der Mangel nicht »am eigenen Leib« bemerkt wird, werden Hinweise der Insider als Gejammer abgetan. Daher wird oft »unten« alles »ausbalanciert«, die »tragenden« Säulen des Unternehmens-Hauses immer weniger, ohne, dass es oben bemerkt wird. Erst wenn eine der letzten vier Säulen weg bricht, wird der Mangel wahrgenommen. Doch dann ist es meist zu spät; und das Geschrei ist groß. Und: Da es (fast) alle betrifft, sind die Unternehmens-‚Lenker’ in guter Gesellschaft und damit fein heraus: »Das konnte ja niemand ahnen!« Interessant ist, dass hier viele Mittelständler (und es gibt auch große) meist vorausschauender sind, da die Lenker doch in den meisten Fällen nah am Geschehen sind. Deren Fachkräftemangel hat, wie teils beschrieben, etwas differenziertere Ursachen.
Ihr Einverständnis vorausgesetzt, werde ich Ihren Artikel mit Quellenangabe in einem XING-Forum verteilen, das das Thema Fachkräftemangel diskutiert.