Leserbriefe

»Ältere« Ingenieure - welche Job-Erfahrungen sie machen

25. August 2010, 14:02 Uhr | Corinne Schindlbeck
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Fortsetzung des Artikels von Teil 4

Mehr Erfolg als Freiberufler: "Da nimmt man es mit dem Alter nicht so genau."

VDI (mit IW im Schlepptau), Bitkom und DIHK sind doch alles Lobbyisten der Industrie. Wenn die einzelnen Firmen gefragt werden, sehen die Antworten differenzierter aus. Klar werden dort auch dieses Jahr vermehrt Leute gesucht, aber auch gefunden. Und wenn nicht - es gibt mittlerweile SEHR gut ausgebaute Online-Netze für Freiberufler, aus denen solche Firmen schöpfen können - und sei es auch nur, um die Wartezeit bis zur Einstellung des Festangestellten zu überbrücken.
Nein, nein, mir drückt sich keine Träne ins Auge, wenn ich dieses Heulen und Wehklagen höre. Den Firmen geht es nicht schlecht und sie wollen noch mehr Gewinne herauspressen. Wenn das nur über verjüngtes Personal mit wenig Berufserfahrung (und damit geringeres Gehalt) geht - bitte. Für einige Firmen mag das auch ok sein und es gibt ja auch Vorteile (nah dran an neuester Forschung, etc.), aber andere Firmen sind einfach nur zu bequem oder ängstlich. Insbesondere habe ich den Eindruck, daß so manche Personalabteilung falsch besetzt ist! Solchen Firmen darf es ruhig "schlecht" gehen, vielleicht passiert dann mal was: z.B. eine kleine personelle Veränderung in der Personalabteilung, bei gewissen Managern, die sich auf Dauer durch Fehlentscheidungen qualifizieren, vielleicht wird ja auch das "Scheinwesen" langsam in den Hintergrund gedrängt, so dass man nicht für jede Qualifikation einen "Schein" bzw. Abschlusszeugnis mit überdurchschnittlich guten Noten abgeben muss. Was zählt sollte die wahre Qualifikation sein, die man vielleicht erst mal in einer Firma unter Beweis stellen muss.
Als Freiberufler freue ich mich natürlich, weil jeder fehlende Ingeneur praktisch eine offene Position für mich bedeutet. Rosige Zeiten also ... und bei Freiberuflern nimmt man es - so meine Wahrnehmung - mit dem Alter auch nicht so genau. Da zählen tatsächlich die Jahre Berufserfahrung und das (Wissens-)Profil.
An den Schulen (wie ja auch schon angedeutet) wird MINT nicht gross geschrieben - in der Politik finden sich auch hauptsächlich Nicht-Ingenieure. Wie soll das auf Dauer funktionieren?

  1. »Ältere« Ingenieure - welche Job-Erfahrungen sie machen
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