Magdeburg

Hochschule nicht fit für Intel-Ansiedelung

17. März 2022, 9:43 Uhr | Newsdesk WEKA FACHMEDIEN
Uniporta der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Uniporta der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
© Stefan Berger | Universität Magdeburg

Für Uni-Absolventen im Land gibt es mit dem großen Chipwerk von Intel gute Jobaussichten. Damit die Hochschulen die benötigten Fachkräfte ausbilden können, mahnt der Rektor der Universität Magdeburg zusätzlichen Finanzierungsbedarf an.

Mit der Ansiedlung des US-Konzerns Intel in Magdeburg sind große Hoffnungen verbunden - auch für die Hochschulen gibt es dadurch viele Chancen. Sie könnten Intel und auch den weiteren Unternehmen, die sich ansiedeln sollen, ganz konkret beim Fachkräfte-Nachwuchs helfen. Doch neue Studiengänge, Professuren und Forschung kosten Geld. «Dafür werden wir zusätzliche Mittel brauchen, das können wir nicht allein stemmen», sagte Jens Strackeljan, Rektor der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Wenn die Hochschulen ein wichtiges Kriterium für die Standort-Entscheidung von Intel gewesen seien, müsse klar sein: Das gibt es nicht zum «Nulltarif». Eine konkrete Forderung sei aber bislang nicht formuliert worden.

Außerdem müsse es Praxislabore an der Universität geben, so der Rektor, der auch Präsident der Landesrektorenkonferenz Sachsen-Anhalt ist. «Wir vermitteln auf universitärem Niveau Fähigkeiten, die auf vielen Ebenen anschlussfähig sind zu Tätigkeiten in der Halbleiterindustrie», sagte Strackeljan.

Bei all dem drängt die Zeit. Wenn die Produktion im neuen Industriegebiet 2027 starten soll, müssten 2023/24 die ersten Studienprogramme stehen und Studierende immatrikuliert werden, so Strackeljan. Und selbst dann wird es mit der Regelstudienzeit knapp.

Eine große Chance sieht der Rektor in der europäischen Ausrichtung der Strategie. Intel plant eigenen Angaben zufolge neben den zunächst zwei Fabriken in Magdeburg auch Projekte in den Bereichen Forschung, Entwicklung und Design in anderen Ländern wie Frankreich und Italien. In Irland besteht schon eine Produktionsanlage.

Ob die Attraktivität der künftigen Arbeitsplätze und die internationalen Kooperationen der Uni reichen? Man könne diesbezüglich Angebote machen, so der Rektor. Über Netzwerke und Kooperationen könne man mit Intel viel besser für diese Studiengänge werben. Mit der offiziellen Entscheidung des Unternehmens habe nun die Phase der gemeinsamen Umsetzung begonnen. Wie es konkret weitergeht, wird nun erarbeitet. «Ich habe Respekt vor der Aufgabe», sagte Strackeljan.

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