US-CHIPS-Act

Koreanische IC-Hersteller atmen auf

22. März 2023, 8:19 Uhr | Heinz Arnold
Blick auf die Fab in Pyeongtaek von Samsung.
© Samsung

Die Regulierungen der US-Regierung im Rahmen des CHIPS Act fallen weniger streng als erwartet aus – die koreanischen Chip-Hersteller reagieren erleichtert.

Die koreanische Regierung geht davon aus, dass entsprechend der jetzt von der US-Regierung vorgelegten Richtlinien die koreanischen IC-Hersteller ihre Aktivitäten in China jetzt weiterführen und auch partielle Expansionen sowie Technologie-Upgrades durchführen können. Laut der US-Regierung sind Erweiterungen der Fertigungskapazität um 5 Prozent über die nächsten zehn Jahre erlaubt. 

Zunächst hatte Washington erklärt, kein Unternehmen könne in den Genuss von US-Staatshilfen im Rahmen des CHIPS Act kommen, wenn ein solches Unternehmen in Ländern investierte, die die USA »mit Besorgnis« betrachten – womit vor allem China gemeint ist, aber auch Russland, Iran und Nord Koreafallen darunter. 

Mit der neuen Richtlinie ist der »Worst Case« wohl nicht eingetreten, den die koreanische Industrie befürchtet hatte: Im schlimmsten Fall eine Rückzugsstrategie aus China entwickeln zu müssen. Die koreanische Halbleiterindustrie leidet ohnehin schon unter den Exportbeschränkungen, die die US-Regierung im vergangenen Oktober verhängt hatte.  

»Wir haben uns mit den entsprechenden Behörden in enger Abstimmung befunden und werden unsere nächsten Schritte festlegen, nachdem wir die Ankündigung der US-Regierung genau analysiert haben«, so ließ Samsung verlauten. Ähnlich äußerte sich SK Hynix. Samsung produziert rund 40 Prozent der ihrer NAND-Speicher-ICs in China, SK Hynix rund die Hälfte ihrer DRAMs. 

Samsung baut gerade eine Fab in Taylor, Texas, in die 17 Mrd. Dollar fließen sollen. Einen Standort für ein Packaging-Werk in der Nähe will Samsung noch in der ersten Jahreshälfte ausgesucht haben.  

Die koreanische Regierung will sich weiterhin eng mit der US-Regierung abstimmen, um die Anliegen der koreanischen Chip-Industrie zur Sprache zu bringen und die gemeinsamen Ziele vorantreiben zu können. Am heutigen Mittwoch werden Vertreter der US-Regierung in Korea erwartet, um weitere Details der Richtlinie zu besprechen. Die endgültigen Regulierungen sollen später in diesem Jahr veröffentlicht werden.  

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