Marktstudie

Korea-Konflikt könnte die Elektronik-Industrie lahmlegen

7. Mai 2013, 11:45 Uhr | Martin Sporn
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Die Auswirkungen im Krisenfall

Bereits ein Produktionsausfall von sechs Monaten könne die Auslieferung von hunderten Millionen Smartphones, Tablets und PCs stoppen, warnt Howard. Das hat einen einfachen Grund: Die führenden Technologiefirmen Samsung und Hynix  befinden sich nahe der Hauptstadt Seoul und die liegt nur ca. 50 km von der Grenze zu Nordkorea entfernt. Ein Großteil der Produktionsstandorte befindet sich im Umland Seouls. Weil beide Unternehmen zusammen für stolze 66% (DRAM) bzw. 48% (NAND Flash) des weltweiten Umsatzes verantwortlich zeichnen, könnte dieser Anteil nicht kurzfristig von anderen Herstellern aufgefangen werden.

Kuchendiagramm Marktanteile
Marktanteile der Tablet-Displayproduktion nach Ländern, basierend auf verkauften Einheiten im Quartal 4, 2012.
© IHS iSuppli

Eine ähnliche Situation zeigt sich bei der globalen Displayproduktion. Hier sind LG Display und Samsung die wichtigsten Lieferanten. Bei den großformatigen LCDs- ab 10 Zoll halten sie zusammen einen Marktanteil von 49,6% (4. Quartal 2012). Tablets, Fernseher, Notebooks, PC-Bildschirme – sie alle wären von einem Produktionsausfall betroffen. Besonders die Verfügbarkeit  von Tablets wäre gefährdet, denn fast drei Viertel der dafür verwendeten Displays stammen aus Südkorea.

Da sich die Produktion und die Lagerbestände von Tablets derzeit auf einem hohen Niveau befinden, könnte eine kurze Unterbrechung noch kompensiert werden.  Ein andauernder Herstellungsstopp in Südkorea hätte allerdings definitiv globale Konsequenzen, besonders was die Verfügbarkeit der boomenden Tablet-Computer angeht. Doch die Auswirkungen auf den Elektronikmarkt erscheinen nebensächlich, wenn man an die politischen und humanitären Folgen einer Eskalation in Ostasien denkt. Hoffen wir, dass das Säbelrasseln Nordkoreas letztlich eine leere Drohung ist und die Backup-Pläne der Technologieunternehmen in der Schublade bleiben können.


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