2024 und 2025

DRAM- und NAND-Speicher-Preise explodieren

22. Juli 2024, 9:42 Uhr | Heinz Arnold
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In diesem Jahr springt der DRAM-Umsatz laut TrendForce um 75 Prozent, 2025 noch einmal um 51 Prozent in die Höhe. Die NAND-Flash-ICs wachsen in diesem Jahr um 77 Prozent, 2025 um 29 Prozent.

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Die steigenden Speicherpreise werden laut der Analysten die Kosten für elektronische Geräte erhöhen. Für ODM/OEM-Unternehmen werde es allerdings schwieriger, diese Kosten in vollem Umfang auf die Einzelhandelspreise umzulegen, was zu sinkenden Gewinnspannen führt. Dieser Kostenanstieg könne aber auch den Absatz bei den Endverbrauchern dämpfen, was zu einem Nachfragerückgang führen könnte.

Die treibenden Faktoren für das starke Wachstum im Speicher-IC-Sektor seien die Nachfrage nach höheren Speicherkapazitäten, ein wieder ausgeglicheneres Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage und der hohe Bedarf an Speichern für den Einsatz im KI-Umfeld wie HBMs. 

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DRAM-Umsatz: 136,5 Mrd. Dollar in 2025

Der Umsatz mit DRAMs wird in diesem Jahr 90,7 Mrd. Dollar erreichen, um 2025 auf 136,5 Mrd. Dollar zu springen, was einem nochmaligen Anstieg um 51 Prozent entspricht. Ursachen sind der Aufstieg der HBM-Speicher (High Bandwidth Memory) und der Anstieg des Bedarfs nach den übrigen DRAMs, das immer noch vorsichtige Investitionsverhalten der führenden Hersteller und die Erholung im Server-Sektor. 

Im Unterschied zu den herkömmlichen DRAMs führen die HBMs nicht nur zu einer seigenden Bit-Nachfrage, sondern auch zu insgesamt steigenden Durchschnittspreisen für DRAMs. HBMs werden 2024 voraussichtlich rund 5 Prozent der insgesamt ausgelieferten DRAM-Bits ausmachen.  

Darüber hinaus werde der Übergang zu den DDR5- und LPDDR5/5X-Generationen dazu beitragen, dass der Durchschnittspreis für DRAMs steigt. TrendForce schätzt, dass DDR5-DRAMs im Jahr 2024 rund 40 Prozent der Server-DRAM-Bit-Lieferungen ausmachen und bis 2025 auf 60 bis 65 Prozent kommen werden. LPDDR5/5X-DRAMs werden ihren Anteil in mobilen Geräten in diesem Jahr auf 50 Prozent steigern, 2025 auf 60 Prozent. 

NAND-Flash-ICs mit Rekordumsatz 

Der Umsatz mit NAND-Flash-Speichern wird in diesem Jahr 67,4 Mrd. Dollar erreichen, was einem Anstieg von 77 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Im Jahr 2025 wird der NAND-Flash-Umsatz voraussichtlich 87 Mrd. Dollar erreichen – ein Anstieg von 29 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dies ist auf die Zunahme von QLC-Unternehmens-SSDs mit hoher Kapazität, auf die Einführung von QLC-UFS in Smartphones, auf zurückhaltende Investitionsausgaben der Hersteller, die das Angebot begrenzen, und auf die Erholung der Servernachfrage zurückzuführen. Nordamerikanische CSPs haben bereits begonnen, QLC-Enterprise-SSDs in großem Umfang in Inferenz-KI-Servern einzusetzen.

Laut TrendForce werden QLC-Enterprise-SSDs 20 Prozent der NAND-Flash-Bit-Lieferungen im Jahr 2024 ausmachen, wobei dieser Anteil im Jahr 2025 voraussichtlich noch weiter steigen werde. In Smartphones werden die QLCs allmählich in den UFS-Sektor vordringen, Apple werde ab 2026 QLCs in seine iPhones einbauen.

Investitionen werden steigen

Angesichts der Rekordumsätze vermutet TrendForce, dass die Speicher-IC-Hersteller über genügend Cashflow verfügen, um Investitionen zu beschleunigen, und prognostiziert, dass sie im DRAM-Sektor um 25 Prozent und im NAND-Flash-Sektor um 10 Prozent steigen werden. 

Die Kapazitätserweiterungen werden dann zu einer erhöhten Nachfrage nach vorgelagerten Rohstoffen wie Siliziumwafern und Chemikalien führen. 


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