Neben der Intelligenz am Netzwerkrand stellt der taiwanische Hersteller seine Design-in-Services im Embedded-Bereich in den Fokus. Die drei Säulen der Design-in-Services umfassen:
Aaron Su, Rex Lee und Tony An von Advantech diskutierten über Anwendungsbereiche und Einsatzmöglichkeiten der neuen Dienstleistungen. Grundlage bilden die umfangreichen Embedded-Plattformen wie Industrie-PCs sowie Zusatzmodule wie Beschleunigerkarten für Einsatzbereiche im Umfeld der KI.
Die Plattformen sollen zukünftig mit der neuesten Technik ausgestattet sein. Beispielsweise basiert das System-on-Module 8990 (SoM) auf dem COM-HPC-Standard. Seit 2019 ist außerdem unter anderem das Board RSB-3430 mit der UIO40-Express-Schnittstelle verfügbar. Mit den Schnittstellen bietet das Unternehmen schnelle Datenübertragungsraten, was vor allem für KI-Anwendungen essenziell ist. Zusätzlichen Platz spart der neue UTX-Standard, der bei vielen Boards den UTX-e-Standard ersetzt. Standardisierungen in der Temperaturbelastbarkeit sowie Vibrationsfestigkeit ermöglichen den Einsatz der Boards bei rauen Umgebungsbedingungen, zum Beispiel bei Temperaturbereichen von -40 bis +85 °C. Um den Arbeitstemperaturbereich der Boards im Rahmen zu halten, setzt Advantech neueste Kühltechniken und aktive Lüfter ein.
Für die umfangreichen Plattformen wie Arm-, x86- sowie Edge-Computer will der Hersteller aus Taiwan künftig zusätzlich Software sowie eigene Cloud-Dienste bereitstellen. Auf BIOS-Ebene sind das Multi-Layer-Sicherheit und individuelle BIOS-Einstellungen. Beim Betriebssystem für i.MX8-basierte Embedded-Module von Arm setzt Advantech auf AIM-Linux- sowie AIM-Android-Dienstleistungen. Bei diesen Services arbeitet das Unternehmen mit Ubuntu, Microsoft und Yocto zusammen. Umfangreiche Apps und Programmierschnittstellen runden das zukünftige Angebot ab. Bei Sicherheits-Apps ist die Zusammenarbeit mit McAfee und bei Recovery-Aktivitäten mit Acronis geplant. Die eigene IoT-Cloud-Anwendung WISE-Paas/DeviceOn soll ebenfalls die Softwareaktivitäten unterstützen, genauso wie Microsoft mit der Azure-Cloud-Plattform. Unterschiedliche DeviceOn-Apps wie »FaceView« oder »ePaperManager« ergänzen die neuen Dienstleistungen.
Gerade mit WISE-PaaS (Bild 3) will man den Sprung zum Dienstleister schaffen. Allan Young, CTO bei Advantech, sieht bei der Transformation vier wichtige Schritte. Der erste Schritt ist mit dem Schaffen der Plattform bereits getan, demnächst folge der zweite Schritt, er bestehe im Etablieren des WISE-PaaS-Marktplatzes und der zugehörigen Apps. Als dritter Schritt sollen die verschiedenen Plattformen untereinander verbunden werden, im vierten Schritt sollen dann Anwendungen schnell und einfach entwickel- und umsetzbar sein.
Das Angebot an Apps im Portfolio des WISE-PaaS-Marktplatzes ist folgendermaßen gegliedert:
Advantech unterstützt seine Kunden beim Visualisieren und dem Asset Performance Management (APM) eines Projekts sowie mit einem KI Framework Service. Beim APM wird beispielsweise das Projekt mithilfe eines digitalen Zwillings abgebildet. So sind Daten schnell anpassbar und Auswirkungen einfach zu erproben. Mit dem KI Framework Service hilft das Unternehmen, KI-Modelle aufzubauen, zu trainieren und zu handhaben. Ziel ist es, ein Komplettpaket für die Kunden zu schaffen, bis hin zum Aufbau einer smarten Fabrik.
Mit der Kombination aus neuester Embedded-Technik, umfangreichen Softwaredienstleistungen sowie der schnellen Integration in bestehende Systeme will das Unternehmen aus Taiwan neue Kunden gewinnen. Außerdem ist geplant, dass man Systeme bestehender Kunden mit der neuesten Hard- und Software bestücken und hardwarenahe Dienstleistungen anbieten wird. So möchte der Industrie-PC-Spezialist sein Angebot erweitern und zum Vorreiter bei digitalen Dienstleistungen im industriellen Umfeld aufsteigen.