Eine Herausforderung stellte unter anderem die Optik des Geräts dar. »Im Prototypenbau Linsen zu fertigen ist eine zeitaufwendige und kostenintensive Aufgabe«, erklärt Fischer. »Die Wahl des Linsenmaterials und der unterschiedlichen Beschichtungsmöglichkeiten sowie das Sourcing der Optik-Teile war daher nicht einfach. Kürzeste Lieferzeiten waren entscheidend. Hier haben wir unsere globale Kompetenz in Sachen komplexer Supply-Chain sowie das Partnernetzwerk des Kunden genutzt, um schnell die benötigten Teile zu bekommen.«
Kopfzerbrechen bereitete zunächst auch der Explosionsschutz nach ATEX, um das Gerät auch in einer hoch explosiven Atmosphäre nutzen zu können. Natürlich verfügt Dräger hier über eigene Experten im Unternehmen. Das Zulassungsverfahren intern durchzuführen hätte jedoch den Zeitrahmen des Projekts deutlich gesprengt, da bei Dräger zu diesem Zeitpunkt keine freien Kapazitäten zur Verfügung standen. Plexus übernahm daraufhin die komplette Abwicklung inklusive Vorbereitung, Beantragung und Durchführung und konnte so das Team enorm entlasten. »Das bedeutete, dass die Kollegen bei Dräger nur noch Review-Aktivitäten übernehmen mussten und so Zeit und Kapazitäten sparen konnten.«
Die Strategie, durch schlankes und agiles Projektmanagement in kurzer Zeit erste Ergebnisse in Form von Prototypen zu präsentieren, ging auf. Nach sechs Monaten konnte das Team gemeinsam mit Plexus zehn Prototypen des Messgeräts Dräger One vorlegen. »Es waren die schnellen Entscheidungen und kurzen Wege, die uns weitergeholfen haben. Ein gutes Beispiel dafür ist die Lösung für das Batteriepack. Statt dem im Design vorgesehenen fünffachen Halter für die Batterien hat Plexus ganz einfach fünf einzelne Halter auf eine Platine gelötet. Das war deutlich günstiger und auch schneller umsetzbar«, beschreibt Boeckmann.
Auch in den nächsten Phasen des Projekts will das Dräger-Team auf die Unterstützung von Plexus bauen. Von der Geräteendentwicklung bis zur Serienreife, über die Zulassung, die Fertigung und das Life-Cycle-Management – alle Schritte sollen mit in den Händen der Experten von Plexus liegen.
Partnerschaften sind die Zukunft
»Für uns ist es unglaublich wichtig, im Rahmen strategischer Partnerschaften neue Wege einzuschlagen«, unterstreicht Sönke Klose, Global Innovation Manager der Drägerwerk AG & Co. KGaA. »Als Unternehmen können wir schon allein aus Gründen der Kapazitäten und Ressourcen nicht alle Bereiche wie Mechanik, Leiterplatten oder Elektronik abdecken. Vor allem die Elektronik entwickelt sich unglaublich schnell. Mithalten können hier nur die Experten draußen am Markt – jemand, der sich tagtäglich mit den neuen Technologien auseinandersetzt, mit Kunden spricht, sich dem Wettbewerb stellt, in Kostenstrukturen denkt und der auf Effizienz in den Prozessen setzt. Das ist schwer von einem Unternehmen allein abzudecken. Partnerschaften wie mit Plexus sind daher die Zukunft.«