Die Faserkategorie OM5 ist von ANSI/TIA und ISO/IEC mittlerweile genormt; eine gültige EN-Norm und damit eine DIN EN werden noch in diesem Jahr erwartet. Die von der US-amerikanischen TIA vorgeschlagene Farbe Lindgrün (lime green) steht in der Praxis allerdings zunehmend in Kritik, weil sie schnell mit dem klassischen Grün der Single-Mode-APC-Steckverbinder verwechselt werden kann. »Es mehren sich die Forderungen nach neuen Beratungen auf internationaler Ebene, was wir im Sinne der Anwender, die eine eindeutige Kennzeichnung benötigen, unterstützen«, so Dirk Traeger.
OM5-Produkte auf dem Markt
Dass die OM5-Faser durchaus Potenzial bietet, zeigt ein Blick auf den Markt: Tde zum Beispiel war einer der ersten Anbieter von Produkten mit OM5-Fasern und hat seine tML-Verkabelungssysteme komplett mit der OM5-Faser ausgestattet. »In der OM5-Faser sehen wir erweiterte Möglichkeiten: Kunden erhalten eine zusätzliche Option für die Migration zu höheren Übertragungsraten. Für uns ergibt sich auch kein Widerspruch zur Paralleloptik – im Gegenteil! Wir empfehlen im Rückraum auf die MPO-24-Faser-Anschlusstechnik eines modularen Plug&Play-Verkabelungssystems – etwa unser tML – in Kombination mit der OM5-Faser zu setzen. Im Patch-Bereich lassen sich Module mit LC-Anschlusstechnik nutzen«, so André Engel.
Telegärtner plant, OM5-Produkte im dritten Quartal 2018 einzuführen. »Sollte bis dahin keine Einigung bezüglich der Farbe erzielt worden sein und benötigen Kunden OM5-Lösungen, werden wir TIA-konform lindgrüne Steckverbinder liefern«, sagt Dirk Traeger.
Rosenberger Osi bietet auf Kundenwunsch Produkte auf OM5-Basis an. Und auch bei Dätwyler sind OM5-Produkte zwar nicht als Standard verfügbar, das Unternehmen fertigt aber auf Wunsch Kabel mit der Faser an.