Display-Distribution

3D, TFT oder OLED – Welche Display-Technik liegt im Trend?

8. November 2013, 14:06 Uhr | Mathias Bloch

Ob mit oder ohne Touch, das TFT-LCD hat in der Industrie einen langen Siegeszug angetreten. Es ersetzt zunehmend andere Display-Techniken und erschließt immer neue Anwendungen. Konkurrenz-Techniken wie OLEDs haben es schwer und spielen kaum eine Rolle. Das ist eines der Ergebnisse, die wir aus einer Umfrage unter den deutschen Display-Distributoren gewonnen haben. Aber es gibt noch weitere interessante Entwicklungen.

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Voraussetzung für diesen Artikel waren Fragen, die wir sieben Distributoren gestellt hatten. Das waren Avnet Embedded, Data Modul, Gleichmann Electronics, Glyn, Hy-Line Computer Components, MEV Elektronik und Rutronik. Der Artikel ist also eine Zusammenstellung der jeweiligen Antworten.

Die kleinen Display-Größen werden am häufigsten nachgefragt, wie hier zum Beispiel ein 5,7-Zoll-TFT-LCD.
Bild 1. Die kleinen Display-Größen werden am häufigsten nachgefragt, wie hier zum Beispiel ein 5,7-Zoll-TFT-LCD.
© KOE Europe

Meistverkaufte Displays - ein weites Feld

Die Frage nach den meistverkauften Displays war wohl die schwierigste. Zwar hatten wir diese Frage auf Umsatz und Stückzahlen beschränkt, angesichts der Vielzahl von Produktgruppen, Anwendungen und kundenspezifischen Entwicklungen ist es aber schwer, konkrete Aussagen daraus abzuleiten.

So wies etwa Klaus Hagenacker, Geschäftsführer von Gleichmann Electronics, darauf hin, dass 7-Zoll-Displays im industriellen Umfeld in viel größeren Mengen eingesetzt werden als zum Beispiel 22-Zoll-Displays. Außerdem kann es vorkommen, dass ein Displaytyp recht zahlreich in ein bis zwei Projekten eingesetzt wird, es aber grundsätzlich wenig Interessenten gibt. Eine Einordnung nach verkauften Stückzahlen oder Umsatz ist also mit vielen „Abers“ versehen.

Berücksichtigt man diese Besonderheiten, dann lassen sich durchaus einige Trends erkennen. Von den Stückzahlen her liegen erwartungsgemäß die kleineren Displays vorn und dabei vor allem die Größen 4,3 Zoll, 5,7 Zoll und 7 Zoll (Bild 1). Bei den mittleren Größen sind es 10,4 Zoll, 12,1 Zoll und 15 Zoll. Bei den großen Displays wurden 19 Zoll, 21,5 Zoll und 27 Zoll genannt.

Manuel Krause von Glyn und Christian Wessel-Bering von MEV Elektronik heben einen weiteren Punkt hervor: identische Schnittstellen bei unterschiedlichen Display-Größen. Das scheint bei den Kunden beliebt zu sein, da sie so recht einfach die Größe der Displays wechseln können.

Konrad Szabo von Data Modul und Gerhard Becker von Gleichmann Electronics erkennen darüber hinaus einen Trend zu Weitformaten wie etwa 16:9 bei den industriellen Displays, bei denen aber nach wie vor die 4:3-Varianten am meisten gefragt sind. Ein weiterer Faktor ist natürlich, wen wundert es, der Preis. Die Kunden scheinen hier aber nicht nur auf den günstigsten Preis zu achten, sondern vor allem auf das Preis-Leistungs-Verhältnis.

Touch-Displays, besonders auf PCAP-Basis, erfreuen sich hoher Beliebtheit. Die Distributoren bieten hier die verschiedensten Ausstattungen und technische Unterstützung.
Bild 2. Touch-Displays, besonders auf PCAP-Basis, erfreuen sich hoher Beliebtheit. Die Distributoren bieten hier die verschiedensten Ausstattungen und technische Unterstützung.
© Data Modul

Überflieger Touch-Display

Das Touch-Display hat die Konsumelektronik im Sturm erobert und in der Industrie sieht es offenbar ähnlich aus (Bild 2). Bei Avnet Embedded geht es Michael Marks zufolge mittlerweile bei jeder zweiten Anfrage um ein Touch-Display. Bei Gleichmann Electronics hat sich die Zahl der mit Touchscreen verkauften Displays in den letzten drei Jahren mehr als verzehnfacht.

Die Gründe dafür sind verschieden. Neben persönlich vertrauten Geräten wie dem Smartphone spielt natürlich die einfache und intuitive Bedienung eine wichtige Rolle. Ein weiterer Aspekt, den speziell industrielle Anwendungen haben, ist das mitunter recht dicke Schutzglas. Hier ist mittlerweile die Bedienung durch bis zu 10 mm dickes Schutzglas möglich, was den Einsatz von Touch-Displays an einigen Stellen erst ermöglicht.

Dafür hat sich nahezu ausschließlich die projektiv-kapazitive Touch-Technik (PCAP) durchgesetzt. Dabei sind bis zu 16 Berührungspunkte möglich, was aber die wenigsten Kunden tatsächlich verlangen. In der Mehrheit der Anwendungen reichen zwei bis maximal vier Berührungspunkte aus. Die Hersteller industrieller Displays reagieren auf den PCAP-Boom, indem sie immer mehr Modelle anbieten, welche die PCAP-Technik bereits integrieren und somit nicht mehr aus einem Display mit separatem Touch-Modul zusammengesetzt werden müssen.

Eine weitere Variante, Bildschirme berührungsempfindlich zu machen, sind Touch-Folien, wie sie etwa Gleichmann anbietet. Diese Folien basieren auf Elektroden aus Silberpartikeln und somit nicht auf dem gängigen Indium-Zinnoxid (ITO).


  1. 3D, TFT oder OLED – Welche Display-Technik liegt im Trend?
  2. Wann kommen die OLEDs?
  3. Neue Anwendungen in Sicht?
  4. Kundenproblem PCAP

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