Einer meiner Freunde hat vor kurzem ein Diesel-Fahrzeug abgegeben – mit 689.000 km.
Aus langjähriger Erfahrung mit OEM-Produkten und deren Entwicklungsabteilungen kann ich bestätigen, dass das Thema Langlebigkeit eine große Rolle in den Entwicklungsabteilungen spielt.
Andererseits sehen sich heute die meisten Entwickler einer Übermacht von Einkäufern entgegen, die aus Kostengründen jeglichen Respekt vor deutscher Produktqualität und Kundenerwartungshaltungen verloren haben. Dieses gilt für alle Systeme und Module an heutigen Fahrzeugen.
Um nunmehr auf den Taxifahrer zurückzukommen wäre es förderlich zu wissen, welche Marke er Dabei meint. Sollte er die Marke immer wechseln wäre eine solche Aussage weniger nachvollziehbar, als wenn er immer die gleiche Marke bevorzugt fährt.
Generell kann man aber sagen: Es gibt Qualitätsunterschiede bei den Herstellern und deren jeweiligen Modelle. Qualitativ stark ist mittlerweile der Kia/Hyundai-Konzern. Die Frage wäre also zu stellen, ob der gute Herr beim Thema langlebiger Dieselmotor auch alle marktüblichen Informationen nutzt oder doch eher betriebsblind ist.
Aus dem Premium Segment ist bekannt, dass es hier an der einen oder anderen Stelle Schwächen im Preis/Leistungs/Langlebigkeitsverhältnis gibt.
Persönlich halte ich den Trend bei den Diesel-Motoren dann für gefährlich, wenn man zu viel Down-Sizing betreibt und geleichzeitig zu viel Leistung herauskitzelt. Hier fehlt der gesunde Kompromiss im Motorenbau – auch aus Kostengründen bzw. Gewinnoptimierungsvorgaben durch die Vorstände beim jeweiligen Hersteller.
Dennoch wird man sehen, dass der Diesel-Motor und auch der Benziner innerhalb der nächsten Jahre noch erhebliche Quantensprünge machen werden – zu unser aller Nutzen –, und dass sich damit die alternativen Antriebskonzepte dadurch immer schlechter rechnen werden.
Bernhard M., Stuttgart