Ältere Dieselmotoren sind sehr robust und langlebig. Ich selbst habe ein älteres Diesel-Fahrzeug das bis jetzt ohne größere Reparaturen gute Dienste verrichtet hat und auch sehr zuverlässig ist. In meinem Bekanntenkreis spiegelt sich das auch so wieder. Kilometerleistungen zwischen 300.000 und 500.000 km wurden ohne größere Reparaturen erreicht. Der 6-Zylinder-Diesel meines Nachbarn hatte sogar 750.000 km geschafft, wurde dann aber leider wegen eines Getriebeschadens abgewrackt.
Neue Fahrzeuge sind, und das betrifft nicht nur den Diesel-Motor, nach meinem Empfinden deutlich anfälliger. Erst letzte Woche wurde mir von meinem Schwager – der sehr viel Wert auf neue und schicke Wagen legt – erklärt wie viel Freude es macht mit Familie und Urlaubsgepäck auf dem Standstreifen auf den Pannendienst zu warten. Da konnte ich mir den Spruch „Das ist mir mit meinen beiden alten Autos noch nie passiert“ natürlich nicht verkneifen.
Weiterhin kenne ich einen Fall aus meinem Bekanntenkreis bei dem ein Defekt der Diesel-Common-Rail-Einspritzung nur knapp den wirtschaftlichen Totalschaden verfehlt hat. Und das bei einem 2,5 Jahre alten Fahrzeug mit 150.000 km. Der Hersteller bzw. die Fachwerkstatt hatte sich mit der Begründung „Da war vermutlich Dreck im Tank“ schnell aus der Affäre gezogen.
Mich persönlich haben vor einiger Zeit die vielen Berichte von nicht funktionierenden Partikelfiltern abgeschreckt ein neues Diesel-Fahrzeug zu kaufen. Mittlerweile stelle ich mir oft die Frage warum ich mein Altfahrzeug, das sehr zuverlässig, wirtschaftlich und wartungsarm ist, gegen einen Neu- oder Jahreswagen tauschen sollte der alleine schon durch aufwendige Inspektionen viel Geld verschlingt.
Ich werde meinen alten Diesel jedenfalls noch ein wenig halten, frei nach dem Motto, das jeder der vier Ringe für 100.000 km steht. Bei einem Verbrauch von 6 l/100 km habe ich auch ohne Partikelfilter kein schlechtes Gewissen gegenüber der Umwelt und aus Sicherheitsaspekten sind für mich sechs Airbags, plus ESP auch nach zwölf Jahren noch nicht bedenklich.
Michael G., Wetzlar