Leserbriefe

Moderne Diesel-Motoren: „War früher doch alles besser?“

31. Juli 2012, 11:22 Uhr | Stephan Janouch
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Fortsetzung des Artikels von Teil 5

Mit den neuen Dieselmotoren ist das nichts mehr

Ich fahre aktuell einen Audi 100 Avant Turbo Diesel, Baujahr 1990 mit einer Laufleistung von 530.000 km mit dem ersten Motor und erster Zylinderkopfdichtung.
Allerdings wurden bei mir bereits zwei Mal die Einspritzdüsen getauscht, was bei älteren Diesel-Motoren unproblematisch und relativ preiswert ist (500 € ohne technische Risiken beim Tausch).
Durch die Erhöhung der Einspritzdrücke von 160 bar (bei meinem Fahrzeug) auf über 2.000 bar bei heutigen Common-Rail-Dieselmotoren hat sich eine neue Situation ergeben: Die Effizienz ist zwar gestiegen, Leistung und Drehmoment auch, ebenso das Fahrzeuggewicht. Dafür hat die Standfestigkeit der Motoren gelitten.
Für Leasing-Fahrer ist das kein echtes Problem, der Käufer des Leasing-Modells ist der Lackierte, bzw. die Taxifahrer sind nicht begeistert, denn die Folgekosten bei Reparaturen dieser hochgezüchteten Technik sind exorbitant gestiegen.
Die heutigen Einspritzdüsen halten mit viel Glück 140.000 km, der Austausch ist ein technisches Risiko (Undichtigkeit der Verschraubungen mit dem Motorblock durch ständige Verformung beim Einspritzen). Austritt und Verbacken des Diesel-Kraftstoffes oberhalb der Verschraubung führen beim Austauschen der Düsen zu großen Problemen; es ist schwierig die Verschraubung ohne Abriss gelöst zu bekommen. Teure Düsen und die aufwendige Reparatur summieren sich bei Mercedes auf bis zu 4000 €.
Aus einem langlebigen, robusten Motor wurde durch einseitige Maßnahmen ein teures und kurzes Vergnügen. Mal sehen, wie lange wir uns das noch leisten können.
Mein nächstes Auto wird ein Erdgasfahrzeug, mit den neuen Dieselmotoren ist das nichts mehr.


Gerd K.


  1. Moderne Diesel-Motoren: „War früher doch alles besser?“
  2. Auch nach 100.000 km noch Freude am Fahren
  3. Mehr als 200.000 km kein Problem
  4. Lächle und sei froh…
  5. 244.000 km ohne Schaden
  6. Mit den neuen Dieselmotoren ist das nichts mehr
  7. Wirtschaftlicher Totalschaden nach vier Jahren
  8. Wegen eines Getriebeschadens abgewrackt – nach 750.000 km
  9. Respekt vor Produktqualität verloren

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