Zahlreiche Automodelle geknackt

Hacker demonstriert Sicherheitslücken bei Funkschlössern

11. August 2015, 11:56 Uhr | Markus Haller
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Betroffene Automodelle

Das nun von Samy Kamkar auf der Def Con vorgestellte RollJam ist eine Weiterentwicklung von Whytes Gerät und funktioniert nach denselben Prinzipien. Nach eigenen Aussagen hat er dieses Verfahren erfolgreich an Automodellen von Nissan, Cadillac, Ford, Toyota, Lotus, VW und Chrysler getestet. Um diese Sicherheitslücke zu schließen, vermutet Kamkar, müsse man am Zugangsberechtigungssystem Keeloq ansetzen, das vom Halbleiterhersteller Microchip Technology entwickelt und vertrieben wird und einigen High Security (Hisec)-Chips von National Semiconductor, das 2011 von Texas Instruments übernommen wurde. Eine Möglichkeit sei es, Codes zu übermitteln, die nach wenigen Sekunden ihre Gültigkeit verlieren. Ein solches Verfahren steht beispielsweise mit dem Secure ID Verfahren von RSA-Security zur Verfügung oder mit Microchips Weiterentwicklung seines Keeloq Verfahrens, dem Dual Keeloq.

Stellungnahmen

Neuere Automodelle sind teilweise mit Sicherheitsmethoden dieser Art ausgestattet. David Caldwell, Unternehmenssprecher von Cadillac, erklärte, dass die IT-Sicherheitsabteilung bei Cadillac gute Kenntnis von Kamkars Methode habe und diese nur bei älteren Modellen funktioniere. Aktuelle Modelle würden auf ein neues Sicherheitssystem setzen.

Anfragen zu der von Kamkar demonstrierten Einbruchsmethode wurden bisher von Texas Instruments mit dem Hinweis beantwortet, dass es sich bei den angesprochenen High Security Chips um eine Produktentwicklung von National Semiconductor handele, die lange vor der Übernahme durch TI im Jahr 2011 stattfand und deren Verkauf zum Ende der 90er Jahre eingestellt worden sei. Außerdem gab es eine Stellungnahme von Ford. "Wir sind derzeit dabei, die neuesten Angriffe auf Funkschlösser zu untersuchen und nötigenfalls Verbesserungen für unsere Fahrzeuge zu entwickeln", erklärte der Direktor für Öffentlichkeitsarbeit der Ford-Werke Ralph Caba.


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