Das Laden von E-Fahrzeugen kann das Stromnetz lokal stark belasten. Heutige Stromnetze brauchen einige Zeit, um auf solche Belastungsänderungen zu reagieren. Versuchen mehrere Fahrzeuge an einem Ort, z.B. in einem Parkhaus, gleichzeitig mit hoher Leistung zu laden, kann dies zur Netzüberlastung und zu einem Netzausfall führen. Bisher wird beim Laden keine Rücksicht auf den gesamten Leistungsbedarf im Netz genommen. Sobald der Fahrer das Ladekabel eines Fahrzeugs einsteckt, beginnt das Laden mit dem maximal möglichen Strom, und das Netz wird entsprechend belastet. Dies entspricht dem Modell des Tankens an einer normalen Tankstelle, wo Energie in Form von Benzin immer vorrätig und leicht abrufbar ist. Mit der elektrischen Energie verhält es sich aber anders. Diese kann man nicht beliebig speichern und wieder abgeben. Durch das Einführen eines intelligenten Stromnetzes (Smart Grid) und durch intelligentes Laden kann man eine Überlastung oder einen Ausfall des Netzes verhindern. Bei einem Smart Grid werden Daten zum Leistungsbedarf ausgetauscht und so das Stromnetz optimiert. Die für einen Ladevorgang benötigte Leistung liegt in der Größenordnung zwischen 3 kW und 20 kW oder sogar bis über 100 kW, je nach verfügbarem Stromanschluss und Ladeprofil. Zum Vergleich: In Deutschland verbraucht der durchschnittliche Bürger je nach Haushaltsgröße täglich 3 bis 5 kWh an elektrischer Energie. Um das Netz stabil zu betreiben, benötigt der Energielieferant Zeit zum Bereitstellen der Ladeenergie. Diese Zeit kann er gewinnen, indem der Start des Ladevorgangs um einige zehn Sekunden verzögert wird.