Über die gesamte Fahrt konnte eine durchschnittliche Kraftstoffverbrauchsreduktion von vier Prozent erreicht werden. Die Fahrtzeit verlängerte sich tendenziell um zwei Prozent. Die Kraftstoffersparnis in den einzelnen Verzögerungssituationen war jedoch teilweise deutlich größer. So konnte z.B. in der Situation „Annähern an eine Baustelle auf der Landstraße mit temporär fehlender Möglichkeit zum Überholen“ (Bild 2) durch eine signifikante Verlängerung der Schubphase eine Reduktion des Kraftstoffverbrauchs um 47 Prozent erreicht werden. Generell konnte ein signifikant früherer Beginn der Schubphase nachgewiesen werden, mit Ausnahme von Situationen, die ohne zusätzliche Unterstützung früh gesehen werden konnten.
Das Potential im Hinblick auf eine Steigerung der Sicherheit zeigte sich am deutlichsten in der Verzögerungssituation „Auffahren auf einen stehenden Stau hinter einer Kurve“ (Bild 5 und Bild 6). Im Vergleich zur Versuchsfahrt ohne Vorausschauassistenz konnten in der Fahrt mit Assistenz durch die „Bird‘s Eye View“-Anzeige vier Unfälle vermieden werden.
Neben den objektiven Kennwerten und der subjektiven Bewertung der Anzeigen wurde auch der Unterstützungszeitpunkt subjektiv bewertet. Mit visueller Unterstützung durch die Bird‘s-Eye-Anzeige empfinden 70 Prozent der Probanden den Zeitpunkt als optimal. Da jedoch am Fahrsimulator keine Darstellung des rückwärtigen Verkehrs vorhanden war und somit keine Drängler simuliert werden konnten, müssen hierzu weitere Untersuchungen – idealerweise im realen Straßenverkehr – folgen.
Die Ergebnisse bestätigen das Potential eines integrierten Anzeigekonzepts zur Unterstützung der Vorausschau des Fahrers. Entscheidend wird sein, wann Daten aus der Car-to-X-Kommunikation in hinreichendem Umfang zur Verfügung stehen, sodass eine umfassende Vorausschauassistenz angeboten werden kann.