Zur Bewertung der entwickelten Anzeigekonzepte und des Potentials einer Vorausschauassistenz wurde ein Szenarienkatalog mit relevanten Verzögerungssituationen entwickelt. Der Katalog reicht hierbei von Situationen, welche bereits heute erkannt werden können, bis zu Situationen, welche erst durch die Nutzung der Car-to-X-Kommunikation in Frage kommen werden (Bild 3). Je nach Situation liegt hierbei der Fokus entweder auf einer Steigerung der Effizienz oder auf einer Steigerung der Sicherheit.
Um die tatsächlichen Handlungszeitpunkte der Probanden zu erfassen und zu bewerten, wird eine Methode benötigt, bei der die Probanden die Möglichkeit haben, durch Lenken, Bremsen oder Beschleunigen in das Verkehrsgeschehen einzugreifen. Dies ist sehr gut möglich in Fahrsimulatorexperimenten (Bild 4), bei denen der Fahrer auf einer vorab definierten Strecke eine Reihe von Situationen erlebt, die eine Reduktion der Geschwindigkeit erfordern. Erhoben werden dann der erste Blick auf ein antizipationsrelevantes Merkmal und die Entfernung zur Situation, bei der der Proband den Fuß vom Gas nimmt oder bremst. Diese Werte können dann für Fahrten ohne und mit Anzeige zur Unterstützung der Vorausschau verglichen werden.
In einem Probandenversuch am Fahrsimulator des Lehrstuhls für Ergonomie an der TU München haben 29 Teilnehmer 13 realistische Verzögerungssituationen jeweils mit und ohne Assistenz erlebt. Jede Fahrt dauerte etwa 20 Minuten.