ADAS-Systeme und autonomes Fahren

Konzept für nahtlose Integration von LiDAR-Sensoren

3. Dezember 2021, 13:00 Uhr | Markus Haller
Für erweiterte Fahrerassistenzsysteme und autonomes Fahren werden bis zu 40 Sensoren benötigt.
© Blickfeld | Genesis Design

Die Sensoren für erweiterte Fahrerassistenzsysteme sind zahlreich und der Bauraum zur Integration ist begrenzt. Mit dem Konzept des Münchner Start-ups Blickfeld soll sogar eine nahtlose Integration möglich sein.

Heutige Testfahrzeuge für automatisiertes Fahren sind mit bis zu 40 Sensoren ausgestattet. Dazu gehören Kameras, Radar- und LiDAR-Sensoren, die ein freies Sichtfeld auf die Fahrzeugumgebung benötigen und daher nicht im Fahrzeug verschwinden können. In Testfahrzeugen werden sie häufig an den Seiten und auf dem Dach der Fahrzeuge angebaut. Für Serienfahrzeuge wird ein eleganterer und zweckdienlicherer Ansatz benötigt.

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Nahtlose Integration durch kompakte LiDAR-Sensoren

Das Start-up Blickfeld wird auf der Consumer Electronics Show (CES), der größten Messe für Konsumelektronik, zu Beginn des nächsten Jahres ein Integrationskonzept vorstellen, das für Serienfahrzeuge ausgelegt ist. Es ist eine Zusammenarbeit mit der Kreativagentur Genesis Design, die seit rund zwanzig Jahren für die Automobilindustrie tätig ist.

Integrationskonzept für LiDAR-Sensoren

Das Integrationskonzept verzichtet auf Außenanbauten, die die Stirnfläche des Fahrzeugs vergrößern.
© Blickfeld | Genesis Design
LiDAR-Sensoren lassen sich im Frontwcheinwerfer integrieren...
© Blickfeld | Genesis Design
...in der Heckleuchte...
© Blickfeld | Genesis Design

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Als die drei Hauptprobleme von angebauten Fahrzeugsensoren sieht das Münchner Unternehmen:

  1. Die erheblichen negativen Auswirkungen auf die Sicherheitsbewertung des NCAP (New Car Assessment Program).
  2. Sie erhöhen die Stirnfläche des Fahrzeugs und vermindern die Reichweite der Fahrzeuge durch erhöhten Luftwiderstand.
  3. Es fehlen bisher praxistaugliche Lösungen zur Beheizung, Reinigung und zum Schutz vor mutwilliger Beschädigung.

Diese Aspekte lassen sich durch eine nahtlose Integration in das Fahrzeug adressieren. Das Konzept nutzt die eigenentwickelten »Vision Mini«-Sensoren, die sich an mehreren Montagepositionen wie den Scheinwerfern, Heckleuchten und Seitenspiegeln integrieren lassen. Mit der Anordnung wird laut Blickfeld eine vollständige Rundumsicht durch die Sensorik gewährleistet.

Differenzierung für Fahrzeughersteller

Dem Bestreben der Automobilhersteller, sich von Fahrzeugmodellen des Wettbewerbers klar zu unterscheiden, trägt das Konzept Rechnung. »Durch ein intelligentes Arrangement der einzelnen Elemente« ließen sich markenspezifische Charakteristika besonders betonen. Die Sensoren wurden in einen horizontal verlaufenden »Smart Strip« integriert, der auch Beleuchtungselemente trägt und in dem die Sensoren »nahezu unsichtbar« seien. »Das Ergebnis bietet Automobilherstellern viele interessante Möglichkeiten in Sachen Funktion und Design«, bewertet Blickfelds Mitgründer Dr. Florian Petit. Außerdem sei das Integrationskonzept »ein wichtiger Schritt für die breite Anwendung unserer Sensoren. Wir freuen uns sehr, dieses Konzept auf der CES 2022 international vorzustellen.« Rainer Müller, CEO vom Entwicklungspartner Genesis Design, betont die Rolle der kompakten Sensoren als Türöffner für neue Fahrzeug-Designs, mit denen sich die Akzeptanz für autonomes Fahren erheblich steigern lasse.


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