SCADA-Systeme in der Industrie 4.0

IT/OT-Connectivity leicht gemacht

28. Juli 2020, 18:44 Uhr | Andreas Knoll
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SCADA-Systeme als Brücke zwischen IT und OT

Nils Knepper, Mitsubishi Electric Europe: »Gerade wenn es um die Digitalisierung der Industrie und die damit verbundenen neuen Geschäftsmodelle geht, rückt die Bedeutung von SCADA-Systemen in den Vordergrund.«
Nils Knepper, Mitsubishi Electric Europe: »Gerade wenn es um die Digitalisierung der Industrie und die damit verbundenen neuen Geschäftsmodelle geht, rückt die Bedeutung von SCADA-Systemen in den Vordergrund.«
© Mitsubishi Electric Europe

Für die Connectivity zwischen den getrennten OT- und IT-Welten ist OPC UA laut Nils Knepper ganz eindeutig das bevorzugte Protokoll. »Aber gerade im Hinblick auf die Trends des IIoT wäre ein Lösungsansatz ohne Gateway zur Verwaltung des Datenflusses schnell überfordert, wenn alle Geräte miteinander verbunden wären und kommunizieren würden«, stellt er fest. »Ein SCADA-System kann die Brücke zwischen OT und IT herstellen, indem es Daten aus der Betriebsebene aggregiert, filtert und in das erforderliche OPC-UA-Format zur Übertragung an die nächste Systemebene übersetzt.« Mit seiner Bibliothek von integrierten Interface-Optionen für neue und ältere Komponenten sowie von Drittanbieter-Steuerungen und zugehörigen Systemen und mit seinen Datenübersetzungsfunktionen bilde ein SCADA-System die Grundlage für eine nahtlose Kommunikation zwischen der Werkshalle und dem gesamten Unternehmen.

Als Bindeglied zwischen der Betriebsebene und den übergeordneten Systemen ermöglicht ein SCADA-System, Daten zu analysieren, sprich: sie in einen Kontext zu stellen und den Rohdaten Bedeutung zu verleihen. »Gleichzeitig kann es die Daten in eine leicht verständliche grafische Darstellung umwandeln, so dass Benutzer die Vorteile übersichtlicher Visualisierung und gesteigerter Produktivität nutzen können«, führt Nils Knepper aus. »Dieselbe SCADA-Brücke ist auch für die Übertragung von Daten zur und von der Cloud einsetzbar, wobei wiederum OPC UA als Netzwerkprotokoll genutzt wird.« Heutige SCADA-Anwendungen lassen sich sogar in der Cloud hosten und unterstützen Web-Dienste, MQTT und IT-Connectivity wie SNMP oder ICMP zur Überwachung von IT-Ressourcen.

SCADA-Systeme gegen Cyber-Risiken

Eine weitere Herausforderung der digitalen Transformation besteht darin, dass mehr Connectivity ein erhöhtes Cyber-Risiko mit sich bringt. Aber auch hier können die neuesten Sicherheitstechniken innerhalb von SCADA helfen, indem sie Systementwickler in die Lage versetzen, eine robuste Verteidigungsstrategie gegen Cyber-Angriffe zu implementieren. »Dies kann ein integraler Teil des Designprozesses sein, ohne Kompromisse bei der Benutzerfreundlichkeit zu riskieren«, verdeutlicht Nils Knepper. »Im Ergebnis wird SCADA zur Plattform für die Erstellung fortschrittlicher, integrierter und sicherer Lösungen, die einen Mehrwert für das Unternehmen darstellen.«

Diese Trends und Anforderungen fließen in die Entwicklungsarbeit für die SCADA-Plattform „MAPS 4“ von Mitsubishi Electric ein. »Als Baustein für die digitale Transformation beruht „MAPS 4“ auf einer Service-orientierten Architektur und ermöglicht Nutzern, anspruchsvolle Visualisierungs-Anwendungen zu entwickeln und zugleich optimierte Funktionen zur Unterstützung der IT/OT-Connectivity bereitzustellen«, resümiert Nils Knepper.


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