Der Energiespeicher-Hersteller Tesvolt hat gestern mit dem ersten Spatenstich den Bau seiner neuen Gigafactory in Lutherstadt Wittenberg begonnen. Mit einer geplanten jährlichen Fertigungskapazität von 4 GWh wird hier eine der größten Anlagen für gewerbliche stationäre Batteriespeicher errichtet.
Für den ersten Bauabschnitt der Gigafactory von Tesvolt, der die Erstellung der Fertigungsanlage und des vollautomatisierten Hochregallagers umfasst, ist ein Investitionsvolumen von rund 30 Millionen Euro vorgesehen. Die Inbetriebnahme der Fertigung mit einer Fläche von fast 6.000 Quadratmetern soll im Jahr 2025 erfolgen. Damit sollen insgesamt mehr als 400 Arbeitsplätze entstehen.
Das neue Fertigungsgebäude verfügt über zwei Etagen und ermöglicht eine hochautomatisierte, effiziente Fertigung von Batteriespeichersystemen. Insgesamt zeichnet sich die Fertigung durch einen sehr hohen Digitalisierungsgrad aus. Unter anderem werden vollautomatisierte Roboter in Teilen des Fertigungsprozesses integriert.
Tesvolt wird mit der neuen Gigafactory in der Lage sein, bis zu 80.000 Speichersysteme jährlich zu fertigen, was einer Verzehnfachung der aktuellen Kapazität entspricht. Dies ermöglicht es dem Unternehmen, am dynamischen Marktwachstum für gewerbliche und industrielle Energiespeicherlösungen zu partizipieren. Denn: Für die kommenden sechs Jahre gehen Marktexperten von einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von über 30 Prozent allein im europäischen Batteriespeichermarkt aus.
Durch Kleinwindkraftanlagen am Gebäude sowie eine Photovoltaik-Anlage stellt Tesvolt auch künftig eine komplett CO2-neutrale Fertigung seiner Speicherprodukte sicher. Die Heizenergie in der neuen Fertigungsanlage wird durch Luftwärmepumpen und Wärmerückgewinnung erzeugt. Überschüssiger Strom wird in hauseigenen Batteriespeichern gesammelt. Die neue Gigafactory entspricht dem KfW55-Standard und wird von Goldbeck als Generalunternehmen errichtet.
In einem zweiten Bauabschnitt soll auf dem Gelände von des Unternehmens in den nächsten Jahren zudem ein Forschungs- und Entwicklungszentrum entstehen, in dem das Unternehmen seine innovativen Batteriespeichersysteme weiterentwickeln kann. Damit soll Tesvolts Position als Technologiepionier in einem sich dynamisch weiterentwickelnden Markt gesichert werden.
Es sollen attraktive Angebote für die Mitarbeitenden integriert werden, die die agile Arbeitsweise fördern. Dazu zählen nach aktueller Planung ein moderner Schulungsbereich, Hörsäle sowie großräumige, digital-ausgestattete Büroflächen.